Sich vorbereiten tut Felipe de Borbón offiziell seit dem neunten Lebensjahr, als er den Thronfolger-Titel Prinz von Asturien erhielt. Nun, mit 46 Jahren, wird es für ihn Ernst: Als König Felipe VI. wird er nach der Abdankung von Juan Carlos (76) den Thron besteigen. Dass er das Zeug dazu hat, bestreitet kaum jemand.Felipe Juan Pablo Alfonso de Todos los Santos de Borbón y Grecia – so sein vollständiger Name – wird der erste spanische Monarch mit abgeschlossenem Hochschulstudium sein, sein Vater brach das Studium ab. Der gut aussehende und sympathische Thronfolger mit dem Gardemaß von 1,97 Meter studierte an einer – staatlichen – Universität in Madrid Jura und machte später noch einen Master in Internationalen Beziehungen an der Universität Georgetown in den USA.In der Armee durchlief er die Offizierslaufbahn bei Luftwaffe, Marine und Heer. Flugzeuge und Hubschrauber kann er selbst steuern, auf internationalem Parkett glänzt er mit fließendem Englisch und Französisch.Für Atlético MadridZu seinen Hobbys zählt er schnelle Autos und Motorräder sowie Segeln, Skifahren und Tanzen. Während sein Vater dieses Jahr im Champions-League-Finale Real Madrid die Daumen drückte, schlägt Felipes Herz für den bescheideneren Stadtrivalen Atlético.Am 22. Mai 2004 gaben sich Felipe und die bürgerliche Fernsehjournalistin Letizia Ortiz in der Kathedrale von Madrid das Jawort. Dass es eine Liebesheirat war, daran zweifelt eigentlich niemand. Inzwischen hat das Paar zwei Töchter, Leonor (8) und Sofía (7). Eingefleischte Royalisten störte, dass Spaniens künftige Königin eine Bürgerliche ist, und dazu noch geschieden. „Letizia sorgte dafür, dass Felipe menschlicher erscheint“, meinte der Königshausexperte Jaime Peñafiel. Letizia gilt bei vielen Spaniern als heimlicher Star der königlichen Familie gegolten. Auch wenn sie sich zuletzt in der Öffentlichkeit zuweilen missgelaunt gezeigt hatte.Im vorigen Sommer war in der Presse gar von einer Ehekrise die Rede. Das Königshaus wies die Gerüchte jedoch zurück und betonte, bei dem Prinzenpaar gebe es wie in jeder Ehe Höhen und Tiefen. Die Monarchie als solche ist in Spanien heute nicht mehr unumstritten. Da tut es wohl auch gut, wenn das Königspaar aus der Mitte der Gesellschaft kommt.dpa