Die Anschaffung von Haustieren sollte gut überlegt sein, denn Tiere sind keine Spielzeuge und bringen hohe Ansprüche und große Verantwortung mit sich.<BR /><BR />Haustiere können gegen Einsamkeit helfen, trösten und uns Menschen Gesellschaft leisten. Bereits nach kurzer Zeit baut man eine tiefe Bindung zu den Tieren auf, und zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster und Co. sogar gut für Körper und Seele sind. Kein Wunder, besonders Tierbabys erobern das Herz von Kindern und Erwachsenen im Sturm. Doch jedes Tierkind wird irgendwann erwachsen. Zudem will es versorgt und beschäftigt, gepflegt und geliebt werden, und nicht immer ist das Zusammenleben harmonisch, sondern durchaus mal turbulent und nervenaufreibend.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883478_image" /></div> <h3> Haustier anschaffen: ja oder nein?</h3>Ein Haustier sollte niemals nur für die Kinder der Familie angeschafft werden. Gerade bei langlebigen Tieren ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder hinter der Entscheidung stehen. Und zwar nicht nur für eine Woche, sondern auch noch in einigen Jahren. <BR /><BR />Katzen, Hunde und Fische können nämlich 15 Jahre und älter werden, Meerschweinchen durchschnittlich 8 Jahre und Kaninchen bis zu 12 Jahre. Hamster haben eine Lebenserwartung von rund 2,5 Jahren, und bei den Schildkröten kann selbst die kleinste Art 30 Jahre alt werden, manche sogar über 100 Jahre. Verantwortung zu übernehmen, bedeutet auch, dem Tier bis zum letzten Atemzug beizustehen bzw. zu regeln, wo das Tier nach dem eigenen Ableben gegebenenfalls hinkommt.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883481_image" /></div> <BR /><BR />Kinder können bei der Pflege der Haustiere helfen, alleine eine so große Verantwortung übernehmen jedoch nicht. Noch vor der Anschaffung muss den Eltern also bewusst sein, dass Kinder schnell das Interesse an ihrem Haustier verlieren können und sie dann die volle Pflege übernehmen müssen. Das Haustier einfach wieder abzugeben, wenn kein Interesse mehr da ist, wäre keine Option und absolut verantwortungslos. Denn so vermittelt man seinem Kind, dass Tiere Spielzeuge und Wegwerf-Artikel sind.<h3> Welches Tier ist das richtige?</h3>Hund, Katze, Meerschweinchen, Kaninchen oder doch ein Kanarienvogel ...? Für Kinder werden häufig vermeintlich pflegeleichte Kleintiere angeschafft. Dabei sind gerade sie pflegeintensiver als etwa eine Katze. Kaninchen beispielsweise brauchen viel Zeit und Geduld, bis sie Vertrauen aufbauen und sich streicheln lassen. Meerschweinchen hingegen wollen überhaupt nicht gerne gestreichelt werden. Wenn sie beim Hochheben ausharren, dann aus dem Grund, dass sie bei Gefahr häufig in eine Schreckstarre verfallen. <BR /><BR />Zudem muss man die Bedürfnisse der einzelnen Tierarten berücksichtigen: Meerschweinchen und Kaninchen dürfen nie einzeln gehalten werden und auch Katzen mögen lieber Gesellschaft. Vor allem, wenn sie nur in der Wohnung gehalten werden, wird es alleine schnell einsam und langweilig. Hamster hingegen sind absolute Einzelgänger. Sie schlafen tagsüber und werden erst in der Nacht aktiv. Zudem bleiben sie meist scheu und lassen sich nicht anfassen. Mit einem Hund muss man regelmäßig Gassi gehen und ihn erziehen ... <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883484_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Alleine diese unterschiedlichen Anforderungen zeigen, dass man sich bereits vor der Anschaffung gut informieren sollte, ob und welchem Tier man überhaupt gerecht werden kann.<BR /><BR />Wer sich einen Hund anschaffen möchte, muss zudem gut überlegen, welcher zu einem passt. Natürlich sind alle Hundebabys niedlich. Viele lassen sich aber zu sehr vom Aussehen leiten und vergessen dabei die rassetypischen Charaktereigenschaften. Das kann später, wenn der Hund ausgewachsen ist, zum Problem führen. Hund und Halter passen oft einfach nicht zusammen – ein häufiger Grund dafür, dass der Vierbeiner abgegeben wird. Deswegen ist es besonders wichtig, dass man sich im Vorfeld über die Rasse, die einem gefällt, informiert. Auch wenn es ein Mischling werden soll.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883487_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR />Welchen Charakter hat der Hund, welche Bewegungsbedürfnisse? Wie groß und schwer wird er und für welche Aufgabe wurde er ursprünglich gezüchtet? <BR />Es nützt nichts, wenn einem ein Husky oder eine andere lauffreudige Rasse gefällt und man ein Sportmuffel ist. Ebenso wenig geeignet ist eine Rasse, die wenig Bewegung braucht, für sehr sportliche Menschen. Will man einen Familienhund, sollte man sich lieber keinen Hütehund ins Haus holen … Beispiel: Ein blonder Hovawart sieht einem Golden Retriever – ein idealer Familienhund – zum Verwechseln ähnlich. Als Familienhund ist er jedoch nur bedingt geeignet. Er hat eine starke Persönlichkeit und ist sehr wachsam. Das kann in einer Familie mit Kindern durchaus zu Problemen führen. Der Hund könnte aus Unterforderung die Kinder „hüten“.<h3> Adoptieren statt kaufen</h3>Wer einem Hund oder einer Katze ein neues Zuhause geben möchte, sollte sich zuerst in einem der Tierheime umsehen oder sich bei den Tierschutzorganisationen des Landes informieren. Es gibt viele Tiere, die sich sehnlichst eine neue Familie wünschen. In Europa landen jedes Jahr Tausende Hunde, Katzen und auch Kleintiere in Tierheimen. Viele bleiben dort jahrelang – einige sogar bis an ihr Lebensende. <BR /><BR />Im Gegenzug dazu werden von Züchtern im In- und Ausland regelmäßig „neue produziert“. Als Tierfreund sollte man sich gut überlegen, ob man das unterstützen möchte. Wer sich trotz des negativen Beigeschmacks für den Kauf bei einem Züchter entscheidet, sollte sich auch dabei eingehend informieren, um nicht unbewusst den skrupellosen Handel mit Tieren zu unterstützen.<h3> Seriösen Hundezüchter auswählen</h3>Bei einem guten Züchter sollten die Hunde im Kreis der Familie leben. Die Elterntiere sollten beim Kauf anwesend sein und einen offenen und gesunden Eindruck machen. Ein zugelassener Züchter hat Papiere, die er beim Kauf vorweisen muss, Erbkrankheiten dürfen im Stammbaum nicht vorkommen. Zudem lassen gute Züchter ihre Hündin nur maximal ein Mal im Jahr werfen und insgesamt maximal 3 bis 4 Würfe. Ein vertrauenswürdiger Züchter interessiert sich zudem dafür, warum man ein Tier möchte und in welches Umfeld es kommt. <BR /><BR />Die Tiere müssen entwurmt und geimpft sein und dürfen nicht vor der achten Lebenswoche von der Mutter getrennt werden. Da sich Züchter keinen Kontrollen oder Regeln stellen müssen, entstehen aber häufig auch Krankheiten durch Überzüchtung. Ein Beispiel dafür ist die Hüftdysplasie beim Schäferhund. Sogenannte Qualzuchten wie beim Mops, der häufig nicht mehr richtig atmen kann, sind auch die Folgen unverantwortlicher Züchter.<BR /><BR />Hände weg auch vom Kauf aus dem Ausland! Diese Tiere sind meistens krank und werden viel zu früh von der Mutter entfernt, die unter katastrophalen Bedingungen gehalten werden. Einen solchen illegalen Welpenhandel erkennt man häufig daran, dass ein Rassehund nur 300 € kostet. Auch sogenannte Hobbyzuchten sind unverantwortlich, weil dadurch sehr viele Krankheiten wieder in Umlauf gebracht werden – auch bei Mischlingen.<h3> Kleintiere aus dem Tierschutz</h3>Entscheidet man sich für die Anschaffung von Meerschweinchen, Kaninchen und Co., sollte man ebenso keine Vermehrer unterstützen. Hierzulande gibt es nicht nur viele Hunde und Katzen, sondern auch Meerschweinchen, Kaninchen und andere Kleintiere aus dem Tierschutz. Es ist schön, diesen Tieren noch ein paar angenehme letzte Jahre zu schenken. <BR /><BR />Finger weg von Kleintieren aus Zoohandlungen oder von E-Bay-Kleinanzeigen. Die dort zur Vermittlung stehenden Tiere stammen häufig aus schlechter Haltung und Vermehrungen. Bevor man diese unterstützt, sollte man seine Kleintiere ebenfalls beim verantwortungsvollen Züchter kaufen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883490_image" /></div> <h3> Fische</h3><h3> </h3>Nicht nur Fellnasen, sondern auch Fische sind sehr beliebte Haustiere – obwohl man sagen muss, dass man Fische nicht wirklich artgerecht in einem Aquarium halten kann, ganz egal wie groß das Becken ist. Strömungen, Gerüche, Pflanzen und Co., die in Naturgewässern zu finden sind, kann man in einer künstlichen Umgebung eben nicht ausreichend gut nachstellen. Wer trotzdem Fische als Haustiere halten möchte, sollte sich dessen bewusst sein und sich vorher ausführlich über die Ansprüche der jeweiligen Fische informieren. <BR /><BR />Beliebte „Anfängerfische“ sind Guppys, kleine Welse, Salmler, Mollys und Schwertträger. Sie alle sind relativ gut mit anderen Fischen verträglich und vergleichsweise robust. Sie sind allesamt Süßwasserfische, die in der Haltung einfacher sind als Salzwasserfische. Zudem kommen laut der Tierschutzorganisation PETA bis zu 99 Prozent der Salzwasserfische im Zoohandel aus dem offenen Meer, da sie aufgrund ihrer speziellen Anforderungen in Gefangenschaft kaum oder gar nicht nachgezüchtet werden können. Diesen Handel sollte man nicht unterstützen.<BR /><BR /><BR />