Er rette mit seinen Miniaturnachbauten das Alte in die neue Zeit: So beschreibt der Hobbybastler Rudi Debon seine Arbeit. Und dabei geht er sehr präzise vor, wie auch sein jüngstes Werk im Auftrag der Gemeinde Sarntal zeigt. <?O_Kursiv><?_O_Kursiv><BR /><BR /><BR /><i>Von Benno Zöggeler</i><BR /><BR />Der Miniaturbastler Rudi Debon nützt die coronabedingten Einschränkungen dazu, neben seiner Arbeit als Mesner in der Nikolauskirche in Nordheim in seiner Freizeit mit noch mehr Einsatz an seinen Nachbauten längst vergessener, aber historisch wertvoller Sarner Gebäude zu arbeiten. Damit er gut Bescheid weiß über die alten Bauten, musste er mehrmals die alte Sarner Schlucht besuchen. Hermann Putzer gab Debon dabei wichtige historische Hinweise über die alten Gebäude. <BR /><BR />Vor nicht allzu langer Zeit war hinter Bozen eine abgelegene Schlucht mit einer schmalen und gefährlichen Straße. Auf diesem wildromantischen Weg von Bozen ins Sarntal – die damals einzige Verbindung vor dem Bau der neuen Straße – waren es vor allem Gasthäuser oder besser Versorgungsstationen, in denen Wanderer auf ihrem beschwerlichen Weg eine willkommene Anlaufstelle fanden.<BR /><BR /><b>Heimatkundliche Berichte in Miniatur</b><BR /><BR />Die Gemeinde möchte jetzt diese legendären und in vielen heimatkundlichen Berichten erwähnten Baulichkeiten in Miniaturform für die Nachwelt erhalten. Dabei hilft der Sarner Geschichtsverein tatkräftig mit, wobei er Debon historische Bilder und Pläne zur Verfügung stellte. Der begeisterte Bastler ging mit Georg Kröss, dem Vorstand des Geschichtsvereins, die Schlucht ab und fotografierte verbliebene Ruinen. Auch Bürgermeister Christian Reichsigl sah sich bei einem Ortsaugenschein unterhalb des Steinmannhofes in der Nähe des Johanniskofels in der Talferschlucht um.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="614906_image" /></div> <BR />In Miniaturformen entstehen jetzt also neben dem längst verschwundenen Gasthof „Zur Sarner Schlucht“ auch Burgen wie Runkelstein, Rafenstein, Ried, Wangen-Bellermont und das Fingeller Schlössl. Auch ehemalige Gasthäuser in der Schlucht bis Sarnthein sollen als Miniaturen nachgebaut werden; dazu gehört das Gasthaus „Sarner Zoll“ – vorher „Sarner Toni“ genannt. <BR /><BR /> „Ein Miniaturnachbau kann das Alte, das sonst unwiederbringlich verloren gewesen wäre, in die Gegenwart retten“, sagt Rudi Debon. Damit will er Althergebrachtes und Prägendes zumindest optisch für nachfolgende Generationen im Sarntal möglichst naturgetreu nachbilden. <BR /><BR />Die Wege ins Sarntal lassen sich im Lauf der Geschichte bis heute auf 3 Routen festlegen: Da war früher Schweigkoflers Straße von 1850, jene von 1901 in der Zeit von Kaiser Franz Joseph, und die von Ingenieur Renzo Stancari geplante aus dem Jahr 1937 – erbaut unter dem faschistischem Regime.<BR />