Eine Geschichte, die zeigt: Gutes tun ist Balsam für Körper und Geist.<BR /><BR />Wir erreichen Alberto Crepaz am Telefon. Seit über 18 Jahren ist Crepaz als Freiwilliger in der Bezirksgemeinschaft Eisacktal tätig. Im Vorjahr wurde er für seine Treue mit einer Urkunde ausgezeichnet. <BR /><BR />Crepaz liefert als Freiwilliger „Essen auf Rädern“ aus und übernahm früher auch regelmäßig Nachtdienste in der Übernachtungsstätte für Obdachlose in der Romstraße in Brixen.<h3> Not macht erfinderisch </h3>Der rüstige Rentner lebt heute mit seiner Frau in Kollmann und war bis zu seiner Pensionierung beim ehemaligen Montedison-Werk in Waidbruck beschäftigt. Das ist jedoch schon lange her. Heute widmet sich Crepaz in seiner Freizeit, wie gesagt, auch dem Ehrenamt. <BR /><BR />Seine Geschichte beweist nicht nur, dass Not erfinderisch macht, sondern auch, wie sehr Gutes tun Balsam für Körper und Geist sein kann. Gut gelaunt und mit einem Lächeln in der Stimme erzählt der 78-Jährige Alberto, worum es geht: Es war im Frühjahr dieses Jahres, als sein altes Auto, ein Fiat Punto, nach 24 Dienstjahren seinen Geist aufgab. <BR /><BR />Mit diesem Auto lieferte Alberto Crepaz bisher 3 Mal pro Woche für die Bezirksgemeinschaft Eisacktal „Essen auf Rädern“ für Senioren in der Gemeinde Waidbruck aus. <BR /><BR />„Ich fahre ja schon seit vielen Jahren leidenschaftlich gerne Rad, und seit 5 Jahren habe ich auch ein E-Bike – da geht es in meinem Alter etwas leichter“, lacht er. Allein seit dem Frühjahr dieses Jahres legte Crepaz bei seinen Touren mit dem Fahrrad sage und schreibe 9700 Kilometer zurück.<BR /><BR />„Tja, und da kam mir die Idee: Warum nicht einfach für ‚Essen auf Rädern‘ auf das Fahrrad umsteigen?“, sagt er. „Schließlich bekam ich erst im Vorjahr eine Urkunde, da kann ich meinen Dienst auch nicht einfach so quittieren“, lacht Crepaz. <BR /><BR />Gesagt, getan – schließlich kennt der Rentner den Abschnitt des übergemeindlichen Fahrradwegs von Kollmann nach Klausen wie seine Westentasche. Von Kollmann nach Klausen sind es – einfache Fahrt – rund 9 Kilometer. Hin und retour legte er, die Auslieferung mit eingerechnet, 22 Kilometer mit dem Fahrrad zurück. <h3> 1012 Kilometer in knapp 3 Monaten </h3>Das Mittagessen in den Warmhalteboxen wird von den Freiwilligen in einem Restaurantbetrieb in der Klausner Gewerbezone vorbereitet. Crepaz suchte im Internet nach einem passenden Anhänger für den Transport der Boxen. „Im Internet findet man ja alles“, lacht Crepaz herzlich.<BR /><BR /> Mit seinem Fahrrad samt blauem Anhänger legte Crepaz seit Mitte September bis Mitte Dezember für den Dienst „Essen auf Rädern“ insgesamt 1012 Kilometer zurück. 80 Stunden wendete Crepaz insgesamt dafür auf. <BR /><BR />„Ich mache das nicht nur gerne, sondern ich habe echt gemerkt, dass die regelmäßigen Touren Kollmann–Klausen auch meiner Fitness so richtig gut getan haben“, sagt er schmunzelnd.