Aufgrund der Corona-Pandemie musste auch heuer der Sarner Kirchtag wieder abgesagt werden. Abgesagt wurden aber nicht die gute Laune, Festtagsstimmung und private Feiern und so manche Veranstaltung drumherum. So gibt es trotz allem auch heuer wieder ein Stück Sarner Kirchtag.<BR /><BR />Eigentlich fängt der Kirchtag für die Sarner bereits in der Woche vorher an. Daher nennt man diese Woche auch die „Kirchtewerwoche“, gemeint sind damit die Werktage vor dem eigentlichen Festwochenende. An diesen Tagen wird normalerweise mit den Aufbauarbeiten begonnen und alles für den Festbetrieb vorbereitet. Für viele Sarner beginnt in dieser Woche auch eine neue Zeitrechnung, für die es einen eigenen Spruch gibt: „In der „Kirchtewerwoche“ werden die Uhren von Stunden auf Liter umgestellt.“<BR /><BR /><b>Besondere Stimmung im Dorf</b><BR /><BR /> Ganz so wörtlich wird das zwar nicht genommen, aber Tatsache ist, dass in dieser Woche eine besondere Stimmung im Dorf herrscht. Für die einen bedeutet der Kirchtag das Ende des Sommers, für die anderen beginnt die Schule. „Vor dem Kirchtag, nach dem Kirchtag“, das ist ein Satz, den man häufig hört, war er bis jetzt doch ein Fixpunkt im Sarner Jahreskreis, genauso wie Ostern oder Weihnachten.<BR /><BR />Im Dorf selbst, wie die Sarner den Hauptort nennen, herrscht normalerweise vor dem Kirchtag emsiges Treiben: Die Veranstalter des Festes, Feuerwehr und Musikkapelle, haben alle Hände voll zu tun und in vielen Häusern wird auch fleißig alles für den Kirchtag vorbereitet. Leider fällt er aber auch heuer der Corona-Pandemie zum Opfer.<BR /><BR /><b>Prozession und Markt</b><BR /><BR />Es ist aber nicht alles abgesagt: Die Fohlenerhebung, die traditionell am Samstag den Auftakt zum Kirchtag bildet, findet statt, am Sonntag gibt es die feierliche Prozession nach Sankt Zyprian und auch der große Markttag am Montag wird abgehalten. Dieser Tag ist eigentlich Nationalfeiertag im Sarntal und ganz viele Sarner nehmen sich an diesem Tag frei und gehen stattdessen auf den Markt. Ein Stück Kirchtag bleibt also doch.<BR /><BR />„Es ist verständlich und auch richtig, dass die Sarner ihren Kirchtag feiern wollen und an ihren Traditionen festhalten“, sagt Bürgermeister Christian Reichsigl. Es wäre nicht zu vermeiden, dass gefeiert werde, aber es sollte in einem gewissen Rahmen bleiben. „Ich rufe alle dazu auf, vorsichtig zu sein, sich vielleicht im Freien und nicht in geschlossenen Räumen zu treffen, sich zu testen und setze auf die Eigenverantwortung der Menschen“, meint er.<BR /><BR />Und so wird es heuer wahrscheinlich wieder ein bisschen ein Kirchtag wie er früher einmal war: Ohne großen Festbetrieb, ohne Umzug, dafür im privaten Umfeld, aber trotzdem mit Festtagsstimmung verbunden.