Hands begleitet jedes Jahr in Südtirol rund 1500 Menschen mit Alkohol-, Medikamenten- und Glücksspielproblemen. <BR /><BR />Die Tagesstätte im Josefsheim in Bruneck richtet sich an 10 chronisch kranke Patienten mit körperlichen, kognitiven oder sozialen Schwierigkeiten, die noch nicht stabil genug sind, um ihren Alltag selbständig zu bewältigen. Sie werden dabei unterstützt, wieder Eigenverantwortung zu übernehmen. <BR /><BR />„Lieber wäre uns freilich, solche Räume wie hier in Bruneck würde es nicht brauchen“, sagte Hands-Präsident Georg Senoner bei der Eröffnung. „Aber leider tappen in unserer Konsumgesellschaft viele in die Falle von Abhängigkeit und Sucht. Sie brauchen einen Weg heraus.“ <h3> Im eigenen Umfeld bleiben können</h3>Den Schritt von Bozen, wo Hands seinen Hauptsitz hat, nach Bruneck hat der Verein auch deshalb gesetzt, „weil die Betroffenen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und hier ihren Weg zurück ins Leben finden sollen“, sagte Direktor Bruno Marcato. <BR /><BR />Dietmar Liensberger, geschäftsführender Leiter des Dienstes für Abhängigkeitserkrankungen des Sanitätsbetriebes, über den der Zugang zur Tagesstätte erfolgt, erklärte, dass es vor allem um die Tertiärprävention gehe. „Das heißt, um alle Maßnahmen, um Rückfälle zu vermeiden oder die persönlichen, familiären und sozialen Folgen, die ein Rückfall hat, zu begrenzen.“ Natürlich gehe es auch darum, die Krankenhäuser zu entlasten, aber „in erster Linie geht es um die Lebensqualität der Betroffenen“. <BR /><BR />Die wohnortnahe Versorgung hob Gerhard Griessmair, Direktor des Gesundheitsbezirkes Bruneck, hervor. Für eine gute Therapie und Hilfe brauche es die Spezialisten im Krankenhaus, Organisationen, wie es Hands sei, aber auch die Familie, sagte er. Auf die vielen Akteure im soziosanitären System verwies auch Brunecks Bürgermeister Roland Griessmair. Hands baue wichtige Netzwerke für die Betroffenen und halte die Fäden in der Hand. <h3> 40 Männer und Frauen werden begleitet</h3>Derzeit werden von Hands in Bruneck 40 Männer und Frauen begleitet. „In unserem Tageszentrum können wir 10 Klienten mit unterschiedlichen Problematiken und in verschiedenen Lebensphasen aufnehmen“, erklärt Astrid Hochgruber, die zum 5-köpfigen Team gehört. „Der Tag ist gut strukturiert mit kognitivem Training, körperlicher Aktivität und kreativen Tätigkeiten. Ganz wichtig ist uns, gemeinsam zu kochen und zu essen“, sagt Hochgruber. <BR /><BR />Dass die Gemeinschaft einen wichtigen Halt gibt, das brachte Antonio (77) zum Ausdruck, der seit 3 Monaten in die Tagesstätte kommt. „Das ist ein ganz spezieller Ort, eine besondere Gemeinschaft, in der ich mich sehr wohl fühle“, sagte er unter Tränen. <h3> Individuelle Projekte und Übergangswohnung</h3>Hands bietet zudem im Rahmen der individuellen Projekte (PAIT) weiteren Menschen eine personalisierte Unterstützung zur Verbesserung ihrer Lebensqualität. Diese Betreuung erfolgt in Zusammenarbeit mit den örtlichen Diensten. Außerdem betreibt Hands eine Wohnung für 2 Personen, die für maximal 18 Monate eine vorübergehende Bleibe finden. <BR /><BR />Hier wird neben Wohnraum auch Unterstützung zur sozialen Wiedereingliederung angeboten. Und das Freiwilligennetzwerk von Hands bringt ehemalige Patienten und Freiwillige zusammen, um eine solidarische Gemeinschaft zu schaffen. So wie Johanna, die sich gerne ehrenamtlich engagiert und deshalb auch Workshops in der Tagesstätte leitet. <BR /><BR />Mit einem Wortgottesdienst, den Theologin Manuela Unterthiner feierte, und der Vorstellung des Teams und der Struktur wurde der Eröffnungsnachmittag beendet.