<b>„Solbei“ Maximilian, oder wie grüßt man Sie?</b><BR />Maximilian Hochkofler: <i>(lacht)</i> Ja eigentlich ganz normal, aber okay: „Solbei“!<BR /><BR /><b>Sie waren bei der Premiere von „Joe der Film“ dabei. Wie war es, den Vater auf dem roten Teppich zu begleiten?</b><BR />Ich habe so etwas zum ersten Mal miterlebt, und es war ein Riesenspektakel. Klarerweise fühlte ich mich schon ein bisschen geehrt. <BR /><BR /><b>Sind Sie auch im Film zu sehen?</b><BR />Man sieht mich für wenige Sekunden als Friseurlehrling im Hintergrund des Friseursalons. Es war eine kleine Statistenrolle, die mir mein Vater anbot, da ich im Hauptberuf Friseur bin. Und ich war total happy, dass ich einmal hinter so eine Produktion blicken durfte. Es ist faszinierend, welcher Aufwand dahintersteckt.<BR /><BR /><b>War es eigentlich Ihre erste Rolle in einem Film?</b><BR />Ja. Auf der Bühne stand ich bisher auch nur einmal, das war mit neun Jahren. Mein Vater führte damals Regie bei einem Stück der Heimatbühne Lana, und ich durfte in die Rolle eines störrischen Jungen schlüpfen. Dabei ist es geblieben. <BR /><BR /><b>Warum?</b><BR />Es ist nicht so, dass mich die Schauspielerei nicht interessieren würde, aber ich war nie ein großer Schüler und Freund des Texte-Lernens. Mein Umfeld aber attestierte mir schon öfters, dass ich durchaus ein bisschen Talent hätte. Ich kann sehr gut andere Menschen imitieren. Die Rollen meines Vaters beherrsche ich ohne Probleme.<BR /><BR /><b>Sie könnten also Ihren Vater vertreten, sollte er mal krankheitsbedingt ausfallen?</b><BR />Ich traue mich zu behaupten, dass ich stimmlich und imitationstechnisch zu 95 Prozent an das Original der Figur herankomme. ‚Zio lettn‘, ich könnte als Joe einspringen, wenn es mein Vater nicht schafft! <i>(lacht)</i><BR /><BR /> <video-jw video-id="5iXQWlfL"></video-jw> <BR /><BR /><b>Welche wäre Ihre Paraderolle, wenn Sie wählen könnten?</b><BR />Mein Favorit unter den Figuren ist der ‚Motschuner Peppm‘. Er tut mir immer ein wenig leid, weil er so tollpatschig ist und keine Frau findet – aber auch die Stimme ist grandios. <BR /><BR /><b>Unterhält man sich im Hause Hochkofler auch mit diesen Imitationsstimmen?</b><BR />Wenn ich mit meinem Vater zusammen bin, dann vergehen keine zehn Minuten ohne einen Blödsinn oder Gag. Das passiert oftmals ganz spontan, etwa wenn wir auf der Straße sind und etwas sehen. Plötzlich fängt einer an wie der „Joe“ zu reden, und der andere kommentiert das mit der „Hausmeister“-Stimme. Wir spötteln aber nicht, sondern imitieren auf positive Weise. Von Gags auf Kosten anderer halte ich nichts. <BR /><BR /><b>War es Ihnen nie peinlich, dass sich Ihr Vater für die Rollen „zum Deppen“ macht?</b><BR />Nein, im Gegenteil. Wir haben den gleichen Humor, und ich muss über alles, was er macht, lachen. <BR /><BR /><b>Hört er auf Ihre Meinung bzw. auf Ihre Kritik?</b><BR />Er schätzt meine Meinung, und ich gebe bei neuen Ideen auch gerne meinen Senf dazu. Kritik von meiner Seite gab es bis heute aber nie. Ich fand seine Arbeit immer gut und besuchte beinahe jedes Stück meines Vaters, seit ich zwei Monate alt bin, egal ob er in Österreich oder in der Schweiz gespielt hat. Mir gefällt Theater sehr, und die Geschichte hinter den Stücken finde ich interessant.<BR /><BR /><b>Wie war Ihre Reaktion, als Sie erfuhren, dass Papa einen Film machen will?</b><BR />Ich war einer der ersten, der dies mitbekommen hat, und sah ihn tagelang über stapelweise Zetteln brüten. Dass es eine coole „Gschicht“ wird, daran habe ich nie gezweifelt, dass es aber so perfekt werden würde, hätte ich nicht gedacht. <BR /><BR /><b>Finden Sie im Film eigentlich auch Sprüche wieder, die aus Ihrem Mund stammen?</b><BR />Ich muss „Tata“ noch fragen, aber ich glaube schon. Meine Stiefschwester, die mit meinem Vater in Meran lebt, schaut morgens gern grimmig mit den Mundwinkeln nach unten. Ich sage dann oft zu ihr: „Wenn man dein Gesicht umdrehen könnte, würdest du lachen!“ Dieser Spruch kommt auch im Film vor. <BR /><BR /><b>Bekommen Sie als „Sohn von Thomas Hochkofler“ auch manchen blöden Sager ab, wenn Sie privat unterwegs sind?</b><BR />Natürlich. Aber wenn mir jemand blöd kommt, antworte ich mit der Stimme von „Joe von Afing“ oder dem „Motschuner Peppm“. Dann sind normalerweise alle begeistert und staunen, wie gut ich diese Stimmen beherrsche. <BR /><b><BR />Gibt es neben diesem Talent noch weitere Gemeinsamkeiten mit Ihrem Vater?</b><BR />Wir sind beide „Buggler“, beide kreativ und wir lachen über die gleichen Witze.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="821525_image" /></div> <BR /><BR /><b>Ihre Eltern haben sich getrennt, als Sie fünf waren. Welche Erinnerungen haben Sie als Kind an Ihren Vater?</b><BR />Mein „Tata“ hat mich in Kaltern oft besucht, und wir gingen dann Bogenschießen, Klettern oder fuhren nach Gardaland und hatten eine schöne Zeit. Während meiner Friseurlehre habe ich dreieinhalb Jahre bei ihm in Meran gewohnt. <BR /><BR /><b>Und heute sind Sie sein Privatfriseur?</b><BR />Ja, da habe ich immer viel zu tun <i>(lacht)</i>. Ich bin jedoch für die Frisuren seiner Perücken zuständig. Der „Joe“ hat im Film eine neue Haarfarbe und einen schönen Vokuhila-Schnitt bekommen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="821528_image" /></div> <BR /><BR /><b>Werden wir Sie irgendwann mit Ihrem Vater gemeinsam auf der Bühne erleben?</b><BR />Wir haben noch nie darüber gesprochen, doch sollte er noch einmal eine Filmrolle mit wenig Text für mich haben, bin ich sicher dabei. Meine Traumfilmfigur wäre jemand, der ein bisschen einen „Teggn“ hat.<BR /> Martina Hofer