„Meine Winterreifen könnte ich noch den Sommer über aufbrauchen und dann neue kaufen“: Das ist eine Idee, die so mancher hat. Aber was sagt die Straßenverkehrsordnung dazu? s+ hat die Antwort auf wichtige Fragen. <BR /><BR /><b>Wie lange muss ich mit Winterreifen unterwegs sein?</b><BR />Der Gesetzgeber spricht von Winterausrüstung: Das sind entweder die Winterreifen oder Winterausrüstung, etwa indem Schneeketten im Auto mitgeführt werden. <BR />Für den Winter gerüstet sein muss das Auto vom 15. November bis zum 15. April; beim Umrüsten auf die Winterreifen gibt es einen Monat Übergangszeit, um den Reifenwechsel ohne Stress zu erledigen. Die Winterreifen können also bis 15. Mai auf den Felgen des Autos bleiben. <BR /><BR /><b>Was ist, wenn ich die etwas älteren Winterreifen über den Sommer aufbrauchen möchte und mir so die Sommerreifen schone?</b><BR />Grundsätzlich ist das von der Verkehrssicherheit her keine gute Idee, weil Sommerreifen speziell für sommerliche Situationen wie höhere Temperaturen und regennasse Fahrbahn entwickelt sind. Sie bieten hier deutlich mehr Sicherheit als Winterpneus, die als Spezialisten für kühlere Temperaturen (unter 7 Grad), Schnee und Eis konzipiert sind.<BR /><BR />Wer sich vom höheren Unfallrisiko nicht abschrecken lässt und die Winterreifen auch nach dem 15. Mai behalten will, riskiert in den allermeisten Fällen eine Geldstrafe. Es gibt aber eine winzige Ausnahme, in denen die Winterpneus erlaubt sind. Grundsätzlich ist auf jedem einzelnen Reifen und im Fahrzeugschein ein Geschwindigkeitsindex angegeben, und zwar mit einem Buchstaben: Zum Beispiel steht H für 210 km/h, das V für 240 km/h. Der Index auf den Winterreifen muss auf jeden Fall zumindest Q (160 km/h) oder höher sein; zudem darf er nicht niedriger sein als der vorgeschriebene Wert für die Sommerreifen.<BR /><BR /> Ist das nicht der Fall, gibt es ein Bußgeld ab 420 Euro, es kann bis zu 1680 Euro ausmachen; zusätzlich kann der Fahrzeugschein entzogen und eine Überprüfung bei der Zulassungsstelle angeordnet werden. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="880838_image" /></div> <BR /><BR /><b>Sind Ganzjahresreifen eine Alternative?</b><BR />Auf die Schnelle liegt ein Vorteil auf der Hand: Man erspart sich Geld und Zeit für den Reifenwechsel, der ja 2 Mal im Jahr notwendig ist und daher einiges kostet. Allerdings spart man hier wohl an der falschen Stelle, nämlich bei der Sicherheit. Ganzjahresreifen sind ein Kompromiss, die Spezialisten für Winter und Sommer kommen mit gefährlichen Situationen weitaus besser zurecht (mehr über die Vor- und Nachteile erfahren Sie <a href="https://www.stol.it/video/media/was-koennen-ganzjahresreifen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">in diesem Video</a>). Faustregel: Wer in der kalten Jahreszeit vorwiegend im Stadtgebiet und milderen Gegenden unterwegs ist, könnte die „All Seasons“ in Erwägung ziehen; spätestens bei der ersten Fahrt in ein höheres Tal, etwa zum Skifahren oder für eine Winterwanderung, dürfte sich herausstellen, dass das doch nicht die beste Wahl war. <BR /><BR /><b>Wann sind Reifen verbraucht?</b><BR />Eine gute Faustregel für Autoreifen lautet: 4x4x4. Die Reifen sollten nicht älter als <b>4 Jahre</b> sein, ein Profil von mindestens <b>4 Millimetern</b> aufweisen (im Winter besser mehr) und zudem sollten <b>4 gleiche Reifen</b> montiert sein. Auch wer nur sehr wenig fährt, sollte die Reifen nach etwa 4 Jahren in Pension schicken, weil die Gummimischung spröde wird und sich so die Straßenhaftung reduziert.<BR />Mit den 4 Millimetern beim Profil ist das Auto im sicheren Bereich unterwegs. Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Mindestprofil von 1,6 Millimetern. Wer mit glatteren Pneus erwischt wird, bezahlt eine Strafe von bis zu 335 Euro, in härteren Fällen kann das Auto auch beschlagnahmt und zur Hauptuntersuchung geschickt werden. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />