Nach der Affäre um die „Panama Papers“ hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, dass multinationale Unternehmen ihre Steuerzahlungen nicht nur den Behörden, sondern auch der breiten Öffentlichkeit im Internet zugänglich machen sollen. Damit könne der Kampf gegen die Steuervermeidung verstärkt werden.Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, entscheidend sei, „dass die Steuerverwaltungen die entsprechenden Informationen haben“. Mit Blick auf weitgehende Veröffentlichungspflichten sagte er, viele Finanzminister deutscher Bundesländer und auch europäischer Regierungen rieten zur Vorsicht.Sein österreichischer Amtskollege Hans Jörg Schelling fügte hinzu, es reiche aus seiner Sicht aus, dass Finanzämter Einblick in die Zahlungen erhielten: „Ich glaube, man sollte auch aus der Hysterie von Panama heraus jetzt nicht überschießend an die Sachen herangehen.“Ein gewaltiges Datenleck bei der Kanzlei Mossack Fonseca aus Panama hatte diverse Politiker und Prominente mit Offshore-Firmen in Verbindung gebracht. An sich ist es legal, Vermögen in solchen Unternehmen zu haben – solange es ordnungsgemäß versteuert wird.dpa