Wie aus Zahlen einer BP-Statistik zum Jahr 2013 hervorgeht, die die belgische Zeitung „Le Soir“ in ihrer Donnerstagsausgabe veröffentlichte, sind Finnland, die Ukraine und Weißrussland vollständig von russischem Gas abhängig.Danach folgt die Slowakei mit 92,7 Prozent, Polen (82,6), Ungarn (81,4), Tschechien (79,3), Griechenland (66,0) Österreich (61,8), Türkei (57,5), Deutschland (34,6), Italien (20,4), Frankreich (16,1) und die Niederlande (14,5). Keine russischen Gasimporte gibt es für Dänemark, Spanien, Irland, Großbritannien, Portugal und Schweden.Russland hat angesichts des sich zuspitzenden Konflikts mit der Ukraine damit gedroht, die Gaslieferungen an die Ukraine zu stoppen. Davon betroffen wären in hohem Maß auch die EU-Staaten, die Gas aus Russland über die Ukraine beziehen. Es sind zwar nach der Gaskrise 2009 Maßnahmen von der EU getroffen worden, um ähnliche Probleme künftig vermeiden zu können, doch bei einem völligen Abdrehen des Gashahnes dürfte sich eine völlig neue Situation ergeben. Moskau fordert von Kiew rund zwei Milliarden Dollar ausstehende Gaszahlungen von der Ukraine und will auch Begünstigungen für die Ukraine einstellen.In der EU hieß es, der Ukraine könnte durch die sogenannte „Reverse flow“-Möglichkeit geholfen werden. Dies bedeutet, dass Gas nicht nur in eine Richtung aus Russland in die EU strömen kann, sondern auch wieder zurückfließen kann, wenn notwendig. Allerdings würde damit das Problem ebenfalls nicht gelöst, denn die Gasspeicher in der EU sind zwar nach dem sehr milden Winter und dem schon hereingebrochenen Frühling voller als üblich, aber eben auch nur begrenzt nutzbar. Sie müssen im Lauf der nächsten Monate neuerlich mit Gas aus Russland gefüllt werden.apa