Wichtig sei jedoch, dass die von Renzi angekündigten Wirtschaftsmaßnahmen nicht zu einer Überschreitung der Defizitschwelle von drei Prozent führe. „Die Regeln des Stabilitätspakts müssen respektiert werden“, warnte Rehn nach Medienangaben.Kritischer zeigte sich die Europäische Zentralbank (EZB). Italien habe bisher keine Fortschritte bezüglich der Aufforderung der EU-Kommission unternommen, das Defizit von drei auf 2,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts zu drücken, warnte die EZB. Rom müsse außerdem Schritte zur Senkung der Staatsschuld unternehmen, die 2014 auf 134 Prozent wachsen werde.Der seit zwei Wochen amtierende Renzi will Druck auf Brüssel machen, um eine Lockerung der strengen Sparpolitik zu erreichen. Die EU beobachtet gespannt die Inhalte der „Renzinomics“. Der in Brüsseler Kreisen noch unbekannte Toskaner muss seine proeuropäische Haltung erst beweisen. Inwieweit Italiens jüngster Premier aller Zeiten gewillt ist, die Maastricht-Kriterien einzuhalten, ist unklar. Seine Priorität liegt nicht im Abbau der Neuverschuldung, sondern im Ankurbeln des Wirtschaftswachstums.Renzi hat am Mittwoch ein ehrgeiziges Reformprogramm angekündigt. Er will Steuern senken, eine ambitionierte Arbeitsmarktreform durchsetzen, die vor allem die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen soll und dafür wenn nötig, tiefer in die Staatskasse greifen.apa