Ein internes Dokument der EU-Kommission mit Formulierungshinweisen um bevorstehenden Weihnachtsfest hat zu Kritik aus mehreren Ländern geführt. <BR /><BR /><BR /><BR />In dem internen Dokument, das vor wenigen Tagen öffentlich geworden war, wurden die Mitarbeiter der EU-Kommission aufgerufen, nicht davon auszugehen, dass jeder Christ sei und christliche Feste entsprechend feiere. Daher animierte das Handbuch dazu, für die anstehenden Ferientage nicht exklusiv von der „Weihnachtszeit“ zu sprechen. In Texten generell sollten zudem nicht ausschließlich religionstypische Namen wie „Maria“ oder „Johannes“ genutzt werden. Das Handbuch nennt dazu als Beispiel, dass ein „internationales Paar“ statt als „Maria und Johannes“ auch als „Malika und Julio“ bezeichnet werden könne.<BR /><BR />Die Debatte war anfangs unter anderem von der Tageszeitung „Il Giornale“ lanciert worden. Die Medienmeldung rief heftige Kritik an der EU vonseiten der rechten italienischen Parteien Forza Italia, Lega und Fratelli d'Italia hervor. Kritik an dem Dokument kam in Österreich vonseiten der FPÖ. „Es ist eine bodenlose Frechheit und unglaubliche Anmaßung, wie die EU-Kommission traditionelle europäische Feste bekämpft. Weihnachten als Teil des europäischen Kulturerbes soll nach dem Willen der EU-Kommission aus Rücksicht auf Migranten aus der EU verschwinden“, so der EU-Abgeordnete Roman Haider in einer Aussendung.<BR /><BR /><b>„Antireligiöse Voreingenommenheit“</b><BR /><BR />In die Diskussion schaltete sich auch die EU-Bischofskommission COMECE ein. Zwar sei die Absicht, mündliche und schriftliche Sprache diskriminierungsfrei zu halten zu begrüßen, hieß es in einer Erklärung. Durch die Empfehlung für Mitarbeiter der EU-Kommission, in ihrer Kommunikation etwa auf die Ausdrücke „Weihnachtsfeiertage“ oder auf „christliche“ Namen zu verzichten, entstehe aber der Eindruck, „dass einige Passagen des Entwurfsdokuments von einer antireligiösen Voreingenommenheit geprägt“ seien. „Weihnachten ist nicht nur Teil der europäischen religiösen Traditionen, sondern auch der europäischen Realität“, betonte der COMECE-Vorsitzende Kardinal Jean-Claude Hollerich. „Die Achtung der religiösen Vielfalt kann nicht zu der paradoxen Konsequenz führen, das religiöse Element aus dem öffentlichen Diskurs zu verdrängen“, so der Erzbischof von Luxemburg.<BR /><BR /><b>„Unterschiede respektieren“</b><BR /><BR /><BR />Auch der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sprach von einem falschen Weg im Kampf gegen Diskriminierung, Ausdrücke wie „Weihnachten“ oder „Maria“ zu meiden. „Die Tendenz geht leider dahin, alles zu vereinheitlichen und nicht einmal die berechtigten Unterschiede zu respektieren“, sagte der Kardinal. Unterschiede – etwa im religiösen Glauben – dürften nicht zu einer Quelle von Diskriminierung werden, aber sie müssten integriert werden. Auch dürften die christlichen Wurzeln Europas nicht vergessen werden.<BR /><BR />Der EU-Leitfaden „#UnionOfEquality“ wurde inzwischen zurückgezogen. Gleichstellungskommissarin Helena Dalli kündigte an, die vorliegende Fassung solle überarbeitet werden.<BR /><BR /><BR />