„Wenn Europa so weitermacht, werden wir uns Italiener allein in Sachen Migration organisieren müssen“, sagte Renzi nach Medienangaben vom Montag.„EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagt zwar viele schöne Dinge, doch wir Italiener sehen keine Fakten. Dabei ist die Flüchtlingsproblematik ein europäisches Problem“, erklärte der Premierminister.Renzi meinte, es sei eine Pflicht, Flüchtlinge im Mittelmeer zu retten. „Die Migranten können aber nicht alle in Italien eintreffen“, erklärte der Ministerpräsident.Die Flüchtlingslage in Italien sei nicht besorgniserregend. Sein Land sei in der Lage 150.000 Migranten zu versorgen. „Das Problem ist, eine Strategie für die nächsten Jahre zu entwickeln“, sagte Renzi.Aufnahmesystem überdenkenRenzi erklärte sich bereit, das Aufnahmesystem für Flüchtlinge in Italien zu überdenken. Lediglich zehn Prozent der Gemeinden in Italien würden zurzeit Flüchtlinge aufnehmen. Zugleich forderte Renzi von Europa Initiativen in Afrika, um die Migrantenströme zu stoppen.Die Regierung handelt auch unter dem Druck des Notstands in Mailand. Der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala richtete für eine Wende im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik einen Appell an die Regierung in Rom. Die Gemeinden seien nicht mehr in der Lage, allein für die Bedürfnisse Hunderttausender Menschen aufzukommen.„Mailand tut sein Möglichstes. In den letzten drei Jahren haben wir über 100.000 Flüchtlinge aufgenommen. In diesen Wochen übernachten 3.500 Migranten jede Nacht in unseren Einrichtungen“, so Sala.apa/dpa