Es ist wohl eine der spektakulärsten und markantesten Linien, die bisher in den Dolomiten noch nicht bestiegen war. Da sein Seilpartner spontan abgesprungen war, entschied sich der Profialpinist Simon Gietl kurzerhand, das Projekt am 14. und 15. Juli alleine anzugehen. Nach 15 Seillängen auf 600 Höhenmetern stand Gietl auf dem Gipfel. Aufgrund der direkten Linie durch die imposante Nordwand, die weit über die Dolomiten und das Pustertal ersichtlich ist, benannte der Simon Gietl die Route in „Die Auslese“.<BR /><BR />Am 22. Juli wiederholte er die Tour mit dem Alpinisten Claus Obrist aus Feldthurns. Der deutsche Fotograf Daniel Hug, der in Innsbruck lebt, begleitete die 2 Anfang August und machte eindrucksvolle Fotos.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-56028546_gallery" /><BR /><BR /><BR /><b>STOL: Wie kam es dazu, dass Sie Simon Gietl auf seiner Klettertour begleitet haben?</b><BR />Daniel Hug: Simon Gietl hat mich angerufen und mich gefragt, ob ich seine Besteigung fotografieren will. Ich habe natürlich eingewilligt.<BR /><BR /><b>STOL: Wie fotografiert man eine Besteigung in so luftigen Höhen?</b><BR />Hug: Wir sind die Route rückwärts gegangen. Das heißt, wir sind zuerst zu Fuß über den Steig auf den Gipfel des Peitlerkofels gewandert und haben uns dann über die Route abgeseilt. Ich hing oben im Seil und Simon Gietl ist dann immer die eine Seillänge nach oben geklettert. Danach haben wir uns weiter abgeseilt und er ist wieder zu mir hochgeklettert. Das eine oder andere Foto ist schon auch mit der Drohne entstanden, aber die meisten kommen aus meiner Kamera. Deswegen hatte ich einen schweren Rucksack mit. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="810467_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>STOL: Muss man selbst gut klettern können, um solche Aufnahmen zu schaffen?</b><BR /> Hug: Natürlich muss man klettern können, wenn man eine solche Route fotografiert. Es handelt sich immerhin um eine 600 Meter hohe Wand. Simon Gietl und Claus Obrist waren unten und ich war oben und habe mich immer weiter abgeseilt. Das heißt, ich hing in der Luft und unter mir war nichts. Ich bin kein starker Kletterer von den Schwierigkeiten her, aber ich habe viel Erfahrung, weil ich öfters schon Sportler begleitet habe.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="810440_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>STOL: Hat es auch schwierige Momente gegeben?</b><BR />Hug: Die Quergänge waren besonders schwierig, weil man da den Karabiner immer ein- und ausklinken muss. Mit dem schweren Fotorucksack war das schon ziemlich anstrengend. Es war auch anstrengend, mehrere Stunden im Gurt zu hängen. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-56029950_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>STOL: Was treibt Sie an, Fotos von solchen Touren zu machen?</b><BR />Hug: Ich arbeite schon mehrere Jahre als Berufsfotograf. Ich finde es sehr spannend, Profisportler zu begleiten und zu beobachten, wie sie ihre Leidenschaft leben. Ich konnte schon einige Sportler begleiten und finde es schön zu sehen, wie sie das Maximum geben und das Limit immer weiter verschieben können. Diese Sportler bringen extreme Leistungen und das zu dokumentieren, ist für mich einfach spannend. <BR /><BR /> <video-jw video-id="4qS88Zon"></video-jw>