Delius habe als „kritischer, findiger und erfinderischer Beobachter“ in seinen Romanen und Erzählungen „die Geschichte der deutschen Bewusstseinslagen im 20. Jahrhundert erzählt“.„Seine politisch hellwachen, ideologieresistenten und menschenfreundlichen Texte loten die historischen Tiefendimensionen der Gegenwart aus. Seiner souveränen Erzählkunst gelingt es, eine manchmal satirische Beobachtungsschärfe zu verbinden mit einer humanen Sensibilität, die seine Figuren oft decouvriert, aber nie denunziert“, so die Begründung der Jury. Die Akademie feiert in diesem Jahr „60 Jahre Georg-Büchner-Preis“. Das Jubiläum ist mit einer Höherdotierung des Preisgeldes von ehemals 40.000 auf 50.000 Euro verbunden.Friedrich Christian Delius wurde am 13. Februar 1943 in Rom geboren und wuchs in den hessischen Orten Wehrda und Korbach auf. Noch als Schüler veröffentlichte er 1961 erste Gedichte. Im Anschluss an sein Germanistikstudium an der FU Berlin, später an der TU Berlin, promovierte er 1970 bei Walter Höllerer und arbeitete danach für die Verlage Klaus Wagenbach und Rotbuch. Zudem nahm F.C. Delius an mehreren Tagungen der Gruppe 47 teil: erstmals 1964 im schwedischen Sigtuna, außerdem 1965 in Berlin und in den folgenden beiden Jahren in Princeton/USA und in der Pulvermühle/ Waischfeld. Er las auch auf der letzten Tagung der Gruppe 47 in Dobris bei Prag.Die Gedichtsammlung „Kerbholz“ war 1965 seine erste Buchpublikation. Ihr folgten seitdem zahlreiche weitere Veröffentlichungen, überwiegend Romane und Erzählungen, in denen F.C. Delius sich häufig politisch-historischen Themen der Bundesrepublik Deutschland widmet. Seit 1978 arbeitet der vielfach ausgezeichnete F.C. Delius als freier Schriftsteller, heute lebt er in Rom und Berlin. Seine Texte wurden in 17 Sprachen übersetzt. F.C. Delius ist seit 1998 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, ebenso gehört er der Akademie der Künste in Berlin und der Freien Akademie der Künste in Hamburg an.apa