„‘Spring Emotion‘ mischt die Karten“, so Emanuele Masi vom künstlerischen Betriebsbüro des Stadttheaters. Man setze auf verschiedene Stile und Richtungen, wolle das Publikum an unterschiedliche Arten des Tanzes und des Theaters heranführen. Klassik trifft Rock, Oper trifft Rap: „My Way To Hell”Eröffnet werden die „Spring Emotions“ mit einem außergewöhnlichen Werk. Die Electropera „My Way To Hell“ stammt von Matteo Franceschini, einem jungen Komponisten aus dem Trentino. Für Libretto und Regie zeichnet Volodia Serre verantwortlich. In Bozen feiert die Oper ihre italienische Erstaufführung (16, 18, 19. Februar).„Es ist eine Reise durch verschiedene Stile“, meinte Franceschini bei der Präsentation der Veranstaltungsreihe in Bozen. In der Tat trifft sich in der Oper die komplette Musikgeschichte. Das Publikum bekommt Werke von Monteverdi, Gluck oder Puccini ebenso zu hören wie solche von AC/DC, Metallica oder Jamiroquai. Die Musiker und Sänger auf der Bühne – mit dabei Franceschini an der Bass-Gitarre – verwandeln sich, je nach Bedarf, in eine Rockgruppe oder in ein Barockensemble.In „My Way To Hell” geht es um den Mythos von Orpheus und Eurydike. Auch hier wird eine Collage gemacht: Serre und Franceschini haben aus der Literaturgeschichte Fragmente ausgewählt, die der Mythos beeinflusst oder inspiriert hat, oder Texte, die diesem besonders nahe stehen. So lebt beispielsweise die Liebesgeschichte zwischen Orpheus und Eurydike in den Dialogen in Shakespeares „Romeo und Julia“ auf.„Candoco Dance Company“ mit besonderen Choreographien Die „Candoco Dance Company“ zeigt in Bozen das Triptychon „Renditions“ (23. März). Drei verschiedene Choreografen - Sarah Michelson, Emanuel Gat und Wendy Houstoun – haben dabei mitgewirkt, drei unterschiedliche Stile werden zu sehen sein. Die „Candoco Dance Company“ zählt zu den ersten Ensembles, das auf professioneller Ebene körperlich behinderte und nicht behinderte Tänzer integriert hat. Es wurde 1991 in Großbritannien von der Tänzerin Celeste Dandeker, die nach einem schweren Sturz auf der Bühne im Alter von 22 Jahren gelähmt war, und Adam Benjamin gegründet.Das Ensemble bemüht sich um die Zusammenarbeit mit den bekanntesten zeitgenössischen Choreografen wie Stephen Petronio, Javier de Frutos, Rafael Bonachela und Siobhan Davies.„Jasmin Vardimon Company" mit „7734“„Eine Montage aus explosiver Körperlichkeit, in der zahlreiche aktuelle Themen miteinander kombiniert werden“ (Stadttheater) ist das Stück „7734“ der israelischen Choreografin Jasmin Vardimon. Es wird am 6. April die Spielzeit der Stiftung Stadttheater abschließen. „ 7734“ ist eine multimediale Reise mit Videoprojektionen und Texten, die menschliche Stärken und Schwächen ausloten. Dabei stehen Ereignisse des zweiten Weltkriegs im Mittelpunkt.Vardimon selbst zu dem Stück: „In diesem Stück stellen wir uns Fragen über die starken und schwachen Seiten der Menschen, die das Inferno auf dieser Welt verursacht haben, ein Inferno, das nur gelegentlich durch den Überlebensdrang und durch die ‚Poetik der Hoffnung‘ erhellt wird. ‚7734‘ handelt von der Unmenschlichkeit des Menschen im Laufe der Generationen .”Zurück zur Klassik: „Macbeth“ in einer Inszenierung von Corbelli Nur auf den ersten Blick wird „Macbeth“ von Giuseppe Verdi (11., 12. März) ein klassischer Abend. Inszeniert wurde „Macbeth“ nämlich von Giancarlo Cobelli, einem der innovativsten Regisseure der italienischen Theaterszene. Auf der Bühne werden die Sänger von einem schwarz gekleideten Chor ebenso wie von einer Gruppe von Pantomimen begleitet. Die Schauspieler sind (beinahe) nackt. Mit seiner Inszenierung hat Corbelli bisher viel Lob, aber auch Kritik geerntet. Dostojewski-Adaptierung „Idiotas“ auf LitauischDer klassischen Literatur entstammt auch „Idiotas“, eine Adaptierung von Fjodor Dostojewskis „Der Idiot“. Der mehrfach ausgezeichnete, litauische Regisseur Eimuntas Nekrosius und sein Ensemble „Meno Fortas“ bringen das Stück auf Litauisch, mit deutschen und italienischen Untertiteln, auf die Bühne (25., 26. März).Die Geschichte des Fürsten Myschkin, der vertrauensvoll, unfähig und entscheidungsgehemmt ist, wird von Nekrosius in emotionaler Weise aufgearbeitet. eXtramotion und TicketsIm Rahmen der „eXtramotions“ gibt es vor den Oper- und Tanzaufführungen Einführungsgespräche mit Choreographen und Regisseuren. Informationen über Tickets und Abos sind im Internet oder unter der Telefonnummer 0471/053800 erhältlich.ba