Das chinesische Fast-Fashion-Modeunternehmen Shein will in den USA an die Börse, steht allerdings wegen seiner Arbeitsbedingungen in China und wegen anderer fragwürdiger Praktiken unter Beobachtung.<BR />Eine Gruppe von US-Abgeordneten forderte die Börsenaufsicht auf, den Börsengang von Shein zu stoppen, bis das Unternehmen nachgewiesen habe, dass es keine Zwangsarbeiter einsetze. <BR /><BR />Nun hat Shein zum ersten Mal seine Lobbyausgaben veröffentlicht und damit dokumentiert, dass man im zweiten Jahres-Quartal in etwa 600.000 US-Dollar (rund 550.000 Euro) ausgegeben habe. Viele Beobachter bezeichnen dies als „moderate Summe“. Walmart – ein weltweit tätiger US-amerikanischer Einzelhandelskonzern und eines der umsatzstärksten Unternehmen der Welt – habe etwa im Vergleich dazu 1,4 Millionen Dollar ausgegeben.<h3> Keine EU-Sicherheitsstandards</h3>In China und darüber hinaus wird nicht nur viel in Lobbyarbeit investiert, sondern auch in gefährliche und verbotene Produkte. Gefährliche Elektro-Artikel etwa, die nicht den EU-Sicherheitsstandards entsprechen, sind zuletzt in Deutschland im Internet in deutlich größerem Umfang zu kaufen gewesen als zuvor.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="948451_image" /></div> <BR /><BR />So hat die Bundesnetzagentur im ersten Halbjahr 2023 bereits 1358 auf Onlineplattformen angebotene Artikel auf behördliche Anordnung hin entfernt. Insgesamt ging es um eine Stückzahl von ca. 45 Millionen gefährlichen und illegalen Produkten, die aus dem Verkehr gezogen wurden – gegenüber rund 13 Millionen im gesamten Vorjahr. <BR /><BR />Ein Großteil der betroffenen Waren kommt aus China. Immer wieder stellt sich heraus, dass Produkte vornehmlich aus China Mindeststandards in Sachen Sicherheit nicht erfüllen. Auch der Zoll zieht laufend Bestellungen aus dem Ausland oder Urlaubsmitbringsel aus dem Verkehr.<h3> Stromschläge und Feuergefahr</h3>Bei vielen Produkten besteht nach Angaben der Behörde Verletzungs- oder sogar Lebensgefahr. Darunter waren beispielsweise leicht entzündbare Funksteckdosen, die zu heiß werden und sich entzünden, da der Überlastungsschutz fehlt, falsch verbaute Elektrogeräte, die Stromschläge auslösen können, oder Funkkopfhörer, die auf der falschen Frequenz funken und dadurch die Kommunikation von Polizei und Rettungsdiensten stören. Oder ei<?TrVer> ne Drohne mit messerscharfen Rotorblättern, Balkon-Solaranlagen mit Interferenzen zu anderer Elektronik und aufgeblähte Akkus, die bald Feuer fangen könnten.<BR /><BR /><h3> Fehlende CE-Zeichen</h3>Unter den Geräten, welche die Bundesnetzagentur vom Markt nimmt, sind ebenso unsichere Beauty-Bürsten und illegale Störsender. Diese Störsender werden auch „Jammer“ genannt. Sie werden etwa dazu eingesetzt, um Spielautomaten zu manipulieren oder Autos zu stehlen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="948454_image" /></div> <BR /><BR /> Mithilfe solcher Sender werden zum Beispiel Signale von Autofernbedienungen kopiert und GPS-Signale von Pkw unterbrochen.<BR />Häufig fehlt bei den Elektroartikeln das CE-Zeichen, mit dem der Hersteller erklärt, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden. <BR />Eine Garantie für die Sicherheit eines Produkts ist das Kennzeichen aber nicht. Ein Käufer sollte misstrauisch werden, wenn dem Produkt keine deutschsprachige Bedienungsanleitung inklusive Nutzungs- und Warnhinweisen beigelegt ist.<h3> Politik muss handeln</h3>Die große Menge an unsicheren Produkten aus China und anderen Staaten ist bedenklich und nicht akzeptabel. Die heimischen Unternehmen geben viel Geld für die Einhaltung aller Gesetze und Regelungen aus. Die chinesischen Anbieter aber halten die hiesigen Sicherheits-, Umwelt- und Verbraucherschutzvorgaben nicht ein und verschafften sich einen Preisvorteil, der auf Rechtsbrüchen fußt. Da kann von einem fairen Wettbewerb keine Rede mehr sein.<BR /><BR />Es ist an der Zeit, dass die Politik illegal handelnden Billiganbietern Einhalt bietet und fairen Wettbewerb zwischen EU- und Nicht-EU-Händlern durchsetzt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="948457_image" /></div>