Der Dornerhof ist unser Elternhaus, unser Vater ist sogar hier geboren“, erzählt Hannes Dosser. „2012 wurde die Hofstelle ausgesiedelt und das Gebäude stand ein paar Jahre leer.“ 2019 schließlich entschied er sich mit Bruder Markus für eine Sanierung und den Ausbau des denkmalgeschützten Gebäudes. Der Wunsch der Brüder: „2 feine getrennte Wohnungen – natürlich im Einklang mit dem Denkmalschutz.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="993586_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Clemens + Klotzner Architekten“ entwickelten dafür ein ebenso einfühlsames wie durchdachtes Projekt. Schließlich ist der historische Dornerhof ein prägender Blickfang beim Dorf-Eingang. Er zierte um 1900 mehrfach Postkarten und wurde bereits 1369 urkundlich erwähnt.<BR />„Das war schon eine Herausforderung, den prägnanten historischen Bau fachgerecht zu sanieren, in ein KlimaHausB zu verwandeln und auch noch 2 schöne Wohnungen unterzubringen“, schmunzelt Markus Klotzner. <BR /><BR />„Schließlich war kein Boden gleich hoch, es gab keine gerade Wand und keinen rechten Winkel.“ Deshalb entschied man sich dafür, alles zu entkernen. „Es war wirklich spannend, als wir im Keller standen und über 4 Geschosse hinaufschauen konnten“, erinnert er sich. Erhalten wurde natürlich ein Gewölbegang, der sorgfältig saniert wurde. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="993589_image" /></div> <BR /><BR />Der Architekt versuchte auch, so viel als möglich Licht hereinzuholen, um eine zeitgemäße Wohnatmosphäre zu schaffen. Und „auch die Raumhöhen waren ein Thema“. Durch das Entkernen gelang es ihm aber, schöne, teilweise sogar großzügige Räume herauszuholen. <BR />„Für Spannung gesorgt haben natürlich auch noch statische und dämmtechnische Herausforderungen“, erinnert er sich. „Im Laufe der Bauarbeiten hat es immer wieder Überraschungen gegeben“, ergänzt Bauherr Hannes Dosser. „Da musste immer wieder auf den Bestand reagiert werden, auch wenn die Grundeinteilung gepasst hat.“<BR /><BR />Für die Schaffung von 2 Wohneinheiten war auch die Miteinbeziehung des Stadels wesentlich. Dort konnte auf größere Öffnungen gesetzt werden. „Beim Wohnhaus musste der Charakter erhalten bleiben“, weiß Markus Dosser. Entsprechend wurden die Außenfassaden mit Putz und den Bemalungen beibehalten und ausgebessert. Veränderungen gab es nur an der nicht gut einsehbaren, aber für die Wohnräume wichtigen Westfassade. <BR /><BR />Die Architekten brachten eine Wohnung im Erdgeschoss unter, die zweite fand im Ober- und im Dachgeschoss Platz. Erschlossen werden sie durch ein neues, vom Keller bis zur oberen Wohnung durchgehendes Treppenhaus mit bestehendem Zugang an der Nordseite. <BR />Die Wohnung im Erdgeschoss wird auch noch über die bestehende Außentreppe und die ursprüngliche Haustür erschlossen. Sie führt direkt in den historischen Gewölbegang, der in neuem Glanz erstrahlt – raffiniert mit Lampen inszeniert. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="993592_image" /></div> <BR />An der Straßenseite, dort, wo ursprünglich die Küche lag, sind jetzt Tages-WC und ein großzügiger Garderobenbereich untergebracht. Gegenüber liegt die alte, liebevoll renovierte Stube. „Hier wurde alles komplett ausgebaut, zwischen Mauer und Kiefer-Vertäfelung kam noch eine Holzfaserdämmung“, erzählt der Architekt. Die Fichtendielen am Boden dagegen sind ein Kunstgriff: „Hier waren 4 Böden übereinander“, erinnert sich Hannes Dosser. „Vom Zubau und dem Überboden wurden die besten Bretter gesucht und daraus ein Boden gemacht, der zur Stube passt.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="993595_image" /></div> <BR /><BR />Als Kontrast zur historischen Stube entwarf der Architekt einen „cleanen, kubischen“ Ofen. Im anschließenden westlichen Zubau entstand die neue, lichtdurchflutete Küche. Hier konnte ein zusätzliches Fenster Richtung Süden herausgebrochen werden und eine großzügige Schiebetür führt jetzt auf die Terrasse. <BR /><BR />Abgetrennt liegt der Schlafbereich im ehemaligen Stadel, eine Tür führt vom Gewölbegang dorthin. „Der Stadel war natürlich schon offener“, betont Klotzner, „deshalb konnten für die Schlafzimmer große, dreifach verglaste Fensterfronten eingeplant werden.“ Außerdem setzte der Architekt die Räume etwas zurück, sodass hinter der ehemaligen Bretterschalung Loggia-ähnliche Balkone entstanden und „eine zweite Hülle hinter den schönen alten Balken“. 2 Kinderzimmer und das Hauptschlafzimmer mit eigenem Bad sind hier angeordnet, an der Straßenseite dagegen ein großes Bad, Abstell- und Waschraum.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="993598_image" /></div> <BR />In der oberen Wohnung geht der Eingangs- und Garderobenbereich fließend in den offenen Wohnbereich über. Büroraum und Tages-WC bilden einen Puffer zur Straße hin. „Im Mittelteil wurde eine neue Decke eingezogen“, erklärt Markus Dosser, „darüber liegt das Hauptschlafzimmer im verglasten Giebel. Alte Balken sorgen im Wohnzimmer für Flair, der teilweise 2-stöckige Luftraum vermittelt Großzügigkeit. Helle Eiche ist hier das bestimmende Material für Böden, Türen und Möbel. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="993601_image" /></div> <BR />Die moderne Küche ist im Nebenhaus platziert und verfügt über einen schönen Balkon. „Dafür sind wir mit der Küchenwand einen Meter zurückgefahren“, erzählt der Bauherr. Dort, wo früher die alte Verbindungsstiege war, ist jetzt ein Abstellraum – unsichtbar in ein Möbel verbaut. 2 weitere Zimmer, Bad- und Waschraum liegen auch hier noch im alten Stadel mit Bestandsdach und neuen Oberlichtern und einer ausgeschnittenen Loggia. <BR /><BR />Eine kluge Lösung für einen historischen Hof, der das Dorfbild prägt – liebevoll saniert und geschickt modernisiert. <BR /><BR /><embed id="dtext86-63345810_gallery" /><BR /><BR />