Über Zecken kursieren nach wie vor einige Behauptungen, die sogar lebensgefährlich sein können. <BR /><BR /><b>Irrtum 1: Zecken fallen von Bäumen</b><BR /><BR />Stimmt nicht! Zecken lauern vor allem auf Grashalmen und Buschzweigen auf ihre Opfer. Wenn ein Tier oder ein Mensch vorbeigeht, lassen sich die Parasiten abstreifen, dann suchen sie sich eine Hautstelle, um zuzustechen.<BR /><BR /><b>Irrtum 2: Körpergeruch zieht Zecken an</b><BR /><BR />Auch das ist falsch! Geruch spielt für diese Tierchen keine Rolle. Das größte Risiko gehen Menschen ein, die abseits von breiten Wanderwegen durchs Gras oder Buschwerk streifen. <BR /><BR /><b>Irrtum 3: Zecken sind nur in der warmen Jahreszeit aktiv</b><BR /><BR />Auch das ist eine falsche Behauptung, die sehr verbreitet ist. Zecken sind nicht nur in der warmen Jahreszeit unterwegs, sondern sind auch bei Temperaturen von 7 bis 9 Grad Celsius aktiv. Damit können sie bereits im Frühling gefährlich werden. <BR /><BR /><b>Irrtum 4: Mit richtiger Kleidung bin ich vor Zecken geschützt</b><BR /><BR />Schön wäre es – stimmt aber leider nicht. Selbst wer mit Gummistiefeln und langen Hosen unterwegs ist, kann sich früher oder später einen Zeckenstich einfangen. Gegen einen Stoff sind die hinterhältigen Viecher zwar machtlos, aber sie krabbeln meist eine Weile auf der Kleidung herum und suchen sich dabei eine geeignete Stichstelle. <BR /><BR /><b>Irrtum 5: Die Infektionsgefahr ist gering</b><BR /><BR />Das stimmt nur zum Teil. Ist eine Zecke frei von Viren und Bakterien, besteht bei einem Stich keine Gefahr. Leider sind in Südtirol immer mehr infizierte Zecken unterwegs, die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen können. Im Vorjahr wurden 5 Fälle dieser gefährlichen Gehirnentzündung registriert – sogar im Pustertal. <BR />Infizierte Zecken können auch Lyme-Borreliose übertragen. Anzeichen für diese bakterielle Erkrankung sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Sehbeschwerden, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Borreliose wird mit Antibiotika behandelt. <BR /><BR /><b>Irrtum 6: Es reicht, die Zecke zu entfernen</b><BR /><BR />Wenn die Zecke mit dem FSME-Virus infiziert ist, hilft das leider nichts, denn dieser Erreger wird sofort beim Stich übertragen. Menschen, die ein erhöhtes Risiko eingehen (zum Beispiel Waldarbeiter), sollten sich daher impfen lassen. <BR />Das Borreliose-Bakterium dürfte dagegen erst nach längerem Saugen der Zecke (12 bis 24 Stunden) auf das Opfer übergehen. Hier kann das sofortige Entfernen schützen. <BR />Der beste Schutz gegen eine Infektion durch einen Zeckenstich ist aber, nach jedem Aufenthalt im Freien den ganzen Körper gut abzusuchen; besonders im Auge haben sollte man dabei Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeugen, Bauchnabel, Genitalbereich und Kniekehlen. <BR /><BR /><b>Irrtum 7: Zecken kann ich mit Öl entfernen</b><BR /><BR />Das ist ein geradezu gefährlicher Irrtum! Beim Einsatz von Öl erstickt die Zecke, in ihrem Todeskampf kann sie zusätzlich Viren und Bakterien in das Blut abgeben. Also Finger weg von Öl oder ähnlichen Substanzen! Am besten lässt sich eine festgebissene Zecke mit einer spitzen Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange entfernen. Dabei sollte das Tier möglichst hautnah angefasst und etwas hin und her bewegt werden, damit sich der Stechapparat lockert. Nach dem Herausziehen sollte die Hautstelle gereinigt und gründlich desinfiziert werden. <BR /><BR />