<b>Was sind Masern?</b><BR />Bei Masern handelt es sich laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland um eine der ansteckendsten Krankheiten beim Menschen. Bereits ein kurzer Kontakt mit einem Erkrankten führt zu einer Infektion. Nahezu jeder Infizierte erkrankt. Die höchste Ansteckungsgefahr besteht laut dem RKI in der Anfangsphase der Erkrankung, in der meist nur unspezifische Symptome wie Fieber, Schnupfen, Husten oder eine Bindehautentzündung vorliegen. <BR /><BR /><b>Wie erfolgt die Ansteckung?</b><BR />Masern werden durch das Masernvirus ausgelöst. Die Viren werden vorwiegend über die Luft beim Husten oder Niesen übertragen, indem die infektiösen Tröpfchen eingeatmet werden. Laut dem RKI werden die Viren noch nach 2 Stunden in der Luft eines Raumes nachgewiesen, in dem sich ein an Masern Erkrankter aufgehalten hatte. Ein direkter Kontakt mit einem Infizierten ist also nicht nötig. Übertragen werden die Viren auch durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachen. <BR /><BR /><b>Wie verläuft eine Masernerkrankung?</b><BR />8 bis 12 Tage nach der Ansteckung mit den Masernviren stellen sich die ersten Symptome ein, die zunächst in der Regel unspezifischer Natur sind: Fieber, Schnupfen, Husten, Bronchitis, Kopfschmerzen, Bindehautentzündung. Etwas später bilden sich an der Mundschleimhaut weiße Beläge. 3 bis 5 Tage später, also rund 2 Wochen nach der Ansteckung, zeigt sich der für Masern typische Hautausschlag. Laut RKI kann sich der Ausschlag manchmal auch schon 7 Tage nach der Ansteckung zeigen, selten erst nach 21 Tagen. Die bräunlich-rosafarbenen Flecken beginnen im Gesicht und hinter den Ohren und breiten sich dann über den ganzen Körper aus. Zugleich steigt das Fieber weiter an. Der Ausschlag verschwindet nach 3 bis 4 Tagen wieder, häufig kommt es dabei zu einer Schuppung der Haut. Auch das Fieber sinkt dann wieder. Wer eine Teilimmunität besitzt, zum Beispiel nach einer (von in der Regel 2) Impfdosis, kann mitunter schwächere Symptome entwickeln.<BR /><BR /><b>Wie lange ist eine an Masern erkrankte Person ansteckend?</b><BR />Eine erkrankte Person ist laut RKI bereits 4 Tage vor Auftreten des Hautausschlages ansteckend, wobei die Ansteckungsgefahr unmittelbar vor Erscheinen der ersten Flecken am größten ist. Die Ansteckungsgefahr hält bis zu 4 Tage nach Abklingen des Ausschlages an.<BR /><BR /><b>Kann man Masern behandeln?</b><BR />Man kann nur die Symptome, wie Fieber oder Schmerzen, durch entsprechende Medikamente lindern. Bakterielle Folgeinfektionen, wie Mittelohr- oder Lungenentzündung, können mit Antibiotika behandelt werden.<BR /><BR /><b>Welche Komplikationen sind möglich?</b><BR />Laut dem RKI sind bakterielle Mittelohrenentzündung (bei 7 bis 9 Prozent der Erkrankten), Durchfälle (ca. 8 Prozent) und Lungenentzündungen (ein bis 6 Prozent) die häufigsten Komplikationen. Säuglinge, Kleinkinder sowie Erwachsene über 20 Jahren haben ein höheres Risiko, eine Komplikationen zu erleiden. Sehr viel seltener – ein bis 2 Fälle auf 1000 Erkrankte – ist eine Gehirnentzündung. In sehr seltenen Fällen – laut RKI 4 bis 11 Fälle auf 100.000 Erkrankte – kann sich 6 bis 8 Jahre nach einer Maserninfektion eine Subakute Sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) entwickeln, die immer tödlich endet. Kinder, die jünger als 5 Jahre bei einer Masernerkrankung sind, haben ein deutlich höheres SSPE-Erkrankungsrisiko. Einen schweren Verlauf können Masern auch bei Patienten mit einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche nehmen. Auch deshalb sterben jedes Jahr Menschen an der vermeintlich harmlosen Kinderkrankheit. Außerdem kann das Immunsystem durch eine Infektion mit Masernviren dauerhaft geschwächt sein. Damit steigt also die Gefahr für weitere Infektionen. <BR /><BR /><b>Für wen sind Masern besonders gefährlich?</b><BR />„Das Risiko schwerwiegender Komplikationen ist bei Kindern unter 5 Jahren und Erwachsenen über 20 Jahren am höchsten“, schreiben die Experten des Robert-Koch-Institutes. Einen besonders schweren Verlauf bis hin zum Tod könne die Erkrankung auch bei Patienten mit einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche nehmen. Auch schwangere Frauen haben laut RKI ein erhöhtes Risiko, Komplikationen im Rahmen einer akuten Masernerkrankung zu erleiden. „Eine Masern-Infektion ist damit – anders als vielfach angenommen – keine harmlose Krankheit“, heißt es beim RKI.<BR /><BR /><b>Wenn man einmal an Masern erkrankt ist, kann man noch einmal erkranken?</b><BR />Nein, nach einer Erkrankung ist man immun gegen das Virus, das heißt, man ist lebenslang vor einer erneuten Masernerkrankung geschützt.<BR /><BR /><b>Kann man sich gegen Masern impfen lassen?</b><BR />Die Impfung gegen Masern ist eine Kombinationsimpfung mit Mumps und Röteln (MMR) und ist in Italien eine Pflichtimpfung. Sie wird in 2 Dosen verabreicht. Die erste MMR-Impfung erfolgt zwischen dem 12. und 15. Lebensmonat, zur zweiten Impfung wird im Schuleintrittsalter geladen. Auch im Erwachsenenalter werden Aufholimpfungen für MMR verabreicht. Laut einem Faktencheck der deutschen Presseagentur dpa, der sich auf das deutsche Gesundheitsministerium bezieht, schütze die Masernimpfung nach zweimaliger Verabreichung zu 98 bis 99 Prozent vor einer Maserninfektion: „Damit gehört die Masern-Schutzimpfung zu den wirksamsten Impfungen überhaupt.“ Bei einer Impfquote (2 Impfdosen) von über 95 Prozent könne man die Masern ausrotten. Laut dem Gesundheitsbericht des Landes Südtirol 2021 liegt die Impfdeckung im Alter von 24 Monaten für Masern bei 71,1 Prozent. Die in vielen Ländern unzureichende Impfquote führt immer wieder zu neuen Masernwellen – wie derzeit in mehreren Ländern Europas, unter anderem in Deutschland und Österreich. <BR />