Die gute Nachricht: Das am besten verträgliche Naturheilmittel ist auch das wirksamste. <BR /><BR />Es gibt kaum eine unangenehmere Befindlichkeitsstörung als Blähungen. Sie ziehen und zwacken im Bauch, kosten Energie und die Befreiung vom Leiden geht oft mit unangenehm riechenden Winden einher. Im heutigen Artikel werden wir darüber sprechen, wie Blähungen entstehen und mit welchen Hausmitteln man versuchen kann, ihnen den Kampf anzusagen. <h3> Wie entstehen Blähungen?</h3>Im Zuge der Verdauung entstehen in unserem Darm ständig Gase, welche unser Körper großteils über die Darmwand ins Blut aufnimmt und schließlich über die Lunge abatmet. Der restliche Teil entweicht über den Darm. Bei Blähungen kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung solcher Gase. Dies führt entweder zu einem sogenannten Blähbauch, zu übermäßigem Gasabgang oder zu beidem. Mit den Blähungen gehen oft krampfartige Schmerzen einher. <h3> Ursachen und Therapie</h3>Bei Blähungen, die ihren Ursprung im übermäßigen Genuss blähender (z.B. ballaststoffreicher) Speisen finden, kann man sehr gut mit pflanzlichen Hausmitteln entgegen wirken. Auch bei solchen, die aufgrund eines Reizdarms oder unspezifischer Verdauungsprobleme entstehen. <BR />Manchmal können Blähungen aber auch im Zuge tiefer liegender Probleme auftreten. Sollten Sie also für längere Zeit unter Beschwerden leiden, ist ein Gang zum Arzt empfohlen. Eventuell liegt das Problem an einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Darms, an einer Darmentzündung oder einer Nahrungsmittelintoleranz. In diesen Fällen muss anders behandelt werden, wenn auch die pflanzlichen Hausmittel gegen Blähungen nicht schaden würden. <h3> Blähungstreibende Hausmittel</h3>Pflanzliche Mittel gegen Blähungen werden im Fachjargon Karminativa genannt. Ihre Wirkung beruht auf enthaltenen ätherischen Ölen. Die wichtigsten Vertreter sind Kümmelfrüchte, Fenchelfrüchte und Anisfrüchte. Der Wirkmechanismus von Karminativa beruht auf deren Eigenschaft, die Durchblutung der Magen-Darmschleimhaut zu verstärken und damit die Aufnahme von überschüssigen Gas zu fördern, welches dann über die Lunge abgeatmet wird. Weiters wirken sie an der Darmwand muskelentspannend. Dies vermindert Schmerzen, die oft im Zusammenhang mit Blähungen entstehen. Da Karminativa häufig auch antibakteriell wirken, könnte ihre Wirkung auch auf einer Reduzierung von gasbildenden Darmbakterien beruhen. <h3> Kümmelfrüchte (lat: Carum carvi)</h3>Das wohl stärkste pflanzliche, blähungstreibende Mittel sind Kümmelfrüchte und vor allem das in ihnen enthaltene ätherische Öl. Wunderbar ist, dass es gleichzeitig auch das am besten verträgliche ist, wenn auch nicht das wohlschmeckendste (Fenchelfrüchte sind beliebter). <BR />Wer von der Wirkung von Kümmelfrüchten profitieren möchte, kann sie auf allerlei verschiedene Weisen anwenden. Am einfachsten ist es, sie direkt in den Mund zu geben und darauf zu kauen, bis die enthaltenen ätherischen Öle ganz freigesetzt sind. Auch die Zubereitung von Tee ist möglich. Dafür sollten die Früchte aber zuerst im Mörser aufgestoßen werden, da das enthaltene wirksamkeitsbestimmende ätherische Öl in Sekretzellen eingeschlossen ist und nur so vollkommen freigesetzt werden kann. <BR />Das ätherische Öl kann schließlich auch direkt genutzt werden. Es kann eingenommen oder mit Olivenöl verdünnt auf den Bauch aufgetragen werden. Für genaue Dosierungen sollte der Arzt gefragt werden, da ätherische Öle hochwirksame Stoffgemische sind, die bei falscher Anwendung schnell schädlich sein können. <h3> Fenchelfrüchte und Anisfrüchte</h3>Auch Fenchel- und Anisfrüchte haben sich in der Therapie von Blähungen bewährt. Im Unterschied zum Kümmel gibt es aber Sicherheitswarnungen bezüglich des ätherischen Öls. Anisöl kann zu allergischen Reaktionen führen und ist insbesondere nicht für Asthmatiker geeignet. Fenchelöl soll in Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwendet werden und auch nicht an Kleinkinder verabreicht werden. Außerdem kann auch Fenchelöl in Ausnahmefällen zu allergischen Reaktionen führen. <BR />Da sich die Sicherheitswarnungen aber wohlgemerkt nur auf das ätherische Öl beziehen, steht der Anwendung zum Beispiel als Tee nichts im Wege. <BR /><BR /><BR /><BR />ZUR PERSON<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="731480_image" /></div> <BR />Yvonne Vorhauser ist gebürtige Brixnerin und Wahlwienerin. In ihrem Pharmaziestudium kam sie erstmals mit der Naturheilkunde in Kontakt und seitdem ist sie begeisterte Kräuterhexe. <BR />Hintergrundwissen über die Chemie der Inhaltsstoffe und die Gabe, Informationsquellen kritisch zu hinterfragen, helfen ihr dabei, wirksame Pflanzen von unwirksamen zu unterscheiden. <BR />Auf ihrem eigenen Blog <a href="https://oktotussi.com" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Oktotussi </a> schreibt Yvonne über Naturheilmittel, essbare Wildpflanzen und Weitwanderungen – ihre drei Leidenschaften. Auch auf <a href="https://www.instagram.com/oktotussi/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Instagram </a> ist die Oktotussi aktiv. Hier hält sie Follower über alle neuen Artikel am Blog informiert, gibt ab und an kleine Kräuterwanderungen und teilt Wildkräuterrezepte.