<BR /><b>1 <BR />Harte Zahnbürsten reinigen besser</b><BR />Eine harte Zahnbürste entfernt zwar mehr Beläge, kann aber auch den Zahnschmelz angreifen und das Zahnfleisch verletzen. Besonders bei zu starkem Druck kommt es zu Zahnfleischrückgang, was zu freiliegenden Zahnhälsen führt und die Zähne schmerzempfindlicher macht. Eine weiche oder mittelharte Zahnbürste reicht meist völlig aus. Viel wichtiger als die Borstenhärte ist die richtige Putztechnik – sanft, in kleinen kreisenden Bewegungen und ohne starken Druck.<BR /><BR /><b>2<BR />Kaugummi ersetzt das Zähneputzen</b><BR />Ein zuckerfreier Kaugummi kann zwar helfen, den Speichelfluss anzuregen und Säuren zu neutralisieren, ersetzt aber keinesfalls die mechanische Reinigung durch die Zahnbürste. Nach dem Essen kann ein zuckerfreier Kaugummi sinnvoll sein, weil er hilft, Speisereste zu lösen und weil er die Remineralisierung der Zähne unterstützt. Trotzdem sollten die Zähne mindestens zweimal täglich mit Zahnbürste und Zahnseide gereinigt werden.<BR /><BR /><b>3<BR />Milchzähne sind nicht so wichtig, sie fallen ja aus</b><BR />Dass Milchzähne nicht so gründlich geputzt werden müssen, weil sie ohnehin ausfallen, ist eine falsche Annahme. Milchzähne sind nicht nur Platzhalter für die bleibenden Zähne, sondern spielen eine wichtige Rolle bei der Sprachentwicklung und beim Kauen. Gehen sie früh durch Karies verloren, kann das zu Zahnfehlstellungen und Problemen mit den bleibenden Zähnen führen. Zudem führt Karies bei den Milchzähnen häufig auch zu Karies bei den bleibenden Zähnen. Deshalb: Milchzähne brauchen genauso viel Pflege wie die bleibenden Zähne! Die Zahnpflege beginnt mit dem ersten Zahn.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1141668_image" /></div> <BR /><b>4 <BR />Viel Zahncreme hilft viel</b><BR />Viele glauben, dass die Menge an Zahnpasta über den Putzerfolg entscheidet: Viel Zahncreme hilft viel. Das stimmt nicht, denn die Menge ist nicht entscheidend für die Reinigung – zu viel Schaum kann sogar dazu führen, dass man kürzer putzt. Eine erbsengroße Menge Zahnpasta reicht für Erwachsene völlig aus. Bei Kindern unter 6 Jahren sollte die Menge etwa reiskorngroß sein. Entscheidend ist nicht die Zahnpasta-Menge, sondern die gründliche Putztechnik.<BR /><BR /><b>5 <BR />Wenn das Zahnfleisch blutet, sollte man es nicht weiter putzen</b><BR />Blutendes Zahnfleisch ist immer ein Warnzeichen. Es kann auf eine falsche Putztechnik, eine mangelnde Mundhygiene oder eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die durch bakterielle Beläge verursacht wird, hinweisen. Keinesfalls sollten Sie dann aufhören, Ihre Zähne zu putzen. Sanftes, aber gründliches Putzen hilft, mit Zahnseide oder Interdentalbürste können die Zahnzwischenräume sauber gehalten werden. Wenn das Zahnfleisch nach ein paar Tagen immer noch blutet, sollte ein Zahnarzt aufgesucht werden.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1141671_image" /></div> <BR /><b>6 <BR />Sofort nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen</b><BR />Gegen das Zähneputzen nach dem Essen ist prinzipiell nichts einzuwenden, allerdings ist es unmittelbar danach oft nicht empfehlenswert. Besonders säurehaltige Lebensmittel wie Obst, Saft oder Softdrinks können die Zahnhartsubstanz angreifen. Werden unmittelbar nach dem Essen die Zähne geputzt, wird der angegriffene Zahnschmelz buchstäblich weggeschrubbt. Wartet man allerdings mindestens 30 Minuten, bevor man zur Zahnbürste greift, hat der Speichel die Säuren neutralisiert. Zeitnah Zähneputzen also ja, direkt nach dem Essen eher nein. <BR /><BR /><b>7 <BR />Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn</b><BR />Es gibt einen alten Mythos, dass Babys der Mutter „einen Zahn ziehen“, weil sie für ihr Knochenwachstum Kalzium aus den Zähnen der Mutter ziehen. Das ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Allerdings führen hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oft zu empfindlicherem Zahnfleisch und einem höheren Risiko für Zahnfleischentzündungen. Deshalb ist eine gute Mundhygiene in der Schwangerschaft besonders wichtig. Regelmäßige Zahnarztbesuche und eine gründliche Reinigung helfen, die Zähne gesund zu erhalten.<BR /><BR /><b>8 <BR />Mundgeruch kommt aus dem Magen</b><BR />Viele glauben, dass Mundgeruch hauptsächlich durch Magenprobleme verursacht wird. Das ist aber nicht wahr. Tatsächlich liegt die Ursache in den allermeisten Fällen genau dort, wo es schlecht riecht – nämlich im Mund selbst. Der Geruch wird meist von den Bakterien verursacht, die bei der Nahrungsverwertung flüchtige Schwefelverbindungen, Fettsäuren und Polyamine freisetzen. Auch Zahnfleischentzündungen können zu unangenehmem Geruch führen. Eine gründliche Mundhygiene, das Reinigen der Zunge und regelmäßige Zahnarztbesuche helfen dagegen. Bleibt der Atem trotz guter Pflege unangenehm, empfiehlt sich ein Besuch beim Zahnarzt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1141674_image" /></div> <BR /><b>9 <BR />Zahnseide ist nicht nötig, wenn man die Zähne gründlich putzt</b><BR />Die allermeisten Zahnärzte empfehlen zur regelmäßigen Reinigung der Zähne auch Zahnseide. Denn die Zahnbürste erreicht nur 60 bis 70 Prozent der Zahnflächen. Die Seitenflächen und die Zahnzwischenräume bleiben oft ungeputzt, wodurch sich dort Essensreste und Bakterien ansammeln können. Das kann zu Karies und Zahnfleischentzündungen führen. Deshalb werden Zahnseide oder Interdentalbürsten als wichtiger Bestandteil der Zahnpflege angesehen. Die Studienlage über den Effekt der Zahnseide ist aber dürftig, weshalb ihr Nutzen immer wieder in Frage gestellt wird. <BR /><BR /><b>10 <BR />Statt Zähneputzen einen Apfel essen</b><BR />Äpfel enthalten Fruchtsäuren und Ballaststoffe, die bis zu einem bestimmten Punkt tatsächlich einen Reinigungseffekt haben. Beim Kauen wird Speichel produziert, der Säuren neutralisiert und Speisereste wegspült. Die feste Struktur des Apfels kann weiche Beläge leicht entfernen. Aber Äpfel enthalten Fruchtzucker und Säuren, die den Zahnschmelz vorübergehend aufweichen können. Deshalb sollte man auch direkt nach dem Essen eines Apfels die Zähne nicht putzen. Außerdem kann ein Apfel keine Bakterien oder Plaque entfernen, wie es das Zähneputzen mit Bürste und Zahnpasta tut. Und beim Essen eines Apfels bleiben die Zahnzwischenräume ungeputzt. Ein Apfel ist also maximal eine Zwischenlösung.