Wenn nach einem oder mehreren Zeckenbissen bestimmte Symptome auftreten, ist ein Test auf Antikörper sinnvoll. <BR /><BR />Während im fleischverrückten Amerika sich das Phänomen gerade zu einem echten Problem auswächst, „sind bei uns die Fälle extrem selten“, beruhigt Dr. Klaus Eisendle, Primar der Abteilung Dermatologe am Krankenhaus Bozen. <BR /><BR />Laut Dr. Eisendle sind in der Regel Personen betroffen, die bereits mehrmals von einer Zecke gebissen worden sind. Und nur in ganz seltenen Fällen entwickeln diese dann eine Allergie. <BR /><BR />Doch was genau passiert dabei? „Zecken haben im Speichel einen Zucker, den Galactose-alpha-1,3-Galactose, kurz „Alpha-Gal“. Kommt man bei einem bzw. mehreren Zeckenbiss(en) mit diesem speziellen Zucker in Kontakt, kann in seltenen Fällen eine Allergie dagegen entstehen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-60667677_quote" /><BR /><BR />„Käme dieser Zucker auch im menschlichen Körper vor, dann würde sich gar keine Allergie entwickeln“, klärt Dr. Eisendle auf. So jedoch kann dies geschehen. Und das führt dann dazu, dass ausgehend vom Zucker im Speichel der Zecke der menschliche Körper Antikörper entwickelt. Die reagieren dann auch auf den im Fleisch von Schafen, Kühen oder Schweinen gebundenen „Alpha-Gal“. In noch selteneren Fällen reagiert der Körper auch auf Gelatine und Milchprodukte, immer aus dem selben Grund: das Vorhandensein des „Zecken-Zuckers“.<BR /><BR /> Die Therapie? „Finger weg von rotem Fleisch, Gelatine und Milchprodukten“, sagt Dr. Eisendle. Untypisch ist die späte allergische Reaktion: Denn während, laut Dr. Eisendle, bei den meisten Allergien die Reaktion innerhalb weniger Minuten auftritt, kann dies im Fall von „Alpha-Gal“ bis zu 6/7 Stunden dauern. Die Symptome sind u.a. Nesselausschlag, Durchfall, Übelkeit bis hin zu Blutdruckabfall. <BR /><BR />Gewissheit kann ein Test auf die Antikörper bringen. „Diese Allergie ist so selten, dass ein allgemeines Screening keinen Sinn macht. Man sollte sich wirklich ausschließlich dann testen lassen, wenn Symptome da sind, ein oder mehrere Zeckenbisse vorausgegangen sind und man die entsprechenden Lebensmittel konsumiert hatte“, mahnt Dr Eisendle. Der erste Weg sei der zum Hausarzt. <BR />