Bei rezessiven Erbkrankheiten treten Symptome nur auf, wenn sich auf jeweils beiden Chromosomkopien eine Mutation befindet. Das betroffene Kind hat die Mutation also sowohl von seiner Mutter als auch seinem Vater geerbt. Die Eltern müssen nicht betroffen sein.Die Wissenschafter der Universität Genf untersuchten zusammen mit Kollegen der Liaquat Universität in Pakistan 200 pakistanische Familien, von denen jeweils mindestens 2 Kinder an der Augenkrankheit litten, die Eltern aber gesund waren. Sie sequenzierten die Gene von gesunden und kranken Familienmitgliedern, um ein Gen zu identifizieren, das Mutationen auf beiden Chromosomkopien bei den kranken Kindern enthielt, aber nur auf einer Kopie bei den Eltern. Bei den gesunden Kindern war die Mutation entweder gar nicht oder nur auf einer Kopie vorhanden. So konnten die Forscher das Gen Mark3 isolieren, wie sie im Fachjournal „Human Molecular Genetics“ berichteten.Um zu bestätigen, dass Mark3 tatsächlich für die unterentwickelten Augen und somit für die Blindheit verantwortlich war, nahmen sie einen Versuch an Taufliegen (Drosophilae) vor. In Zusammenarbeit mit dem Baylor College of Medicine in Houston (USA) veränderten sie das entsprechende Gen in den Drosophilae. In der Folge entwickelten sich die Augen der Fliegen nicht richtig und die Tiere waren blind.apa/sda