<i>Von Brigitta Willeit</i><BR /><BR />Unsere Abwehrkräfte müssen in den nächsten Wochen und Monaten auf Hochtouren arbeiten. Überall lauern Krankheitserreger, die gerade in der kalten Jahreszeit besonders leichtes Spiel zu haben scheinen – aber nicht bei allen. Denn während die einen von einem Infekt nach dem anderen geplagt werden, überstehen andere selbst die stärkste Erkältungs- oder Grippewelle. Woran liegt das? Was macht widerstandsfähig? <BR /><BR /><b>„Du bist, was du isst“</b><BR /><BR />Die Antwort: Ein gesunder Lebensstil, und der beginnt bei der Ernährung.<BR />Das wusste bereits der Philosoph Ludwig Feuerbach im fernen 19. Jahrhundert. Von ihm stammt der Satz „Du bist, was du isst“. Mit anderen Worten: Die richtige Ernährung hält oder macht gesund, die falsche Ernährung macht krank. <BR />Warum ist das so? Ein Großteil unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Geht’s also dem Darm gut, haben auch Krankheiten keine Chance.<BR /><BR />Unser Darm verachtet industrielle Fertigprodukte, stattdessen liebt er eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung: Mehr Fisch als bei den allermeisten auf den Tisch kommt, weniger, dafür hochwertiges Fleisch aus einheimischer Zucht, und reichlich saisonales Gemüse. Dabei bieten sich gerade jetzt im Herbst Rüben, Kohl, Rohnen, Kürbis oder Kartoffeln an. Ein Geheimtipp für das Immunsystem ist Sauerkraut.<BR /><BR /> Es entsteht durch die Fermentation von Weißkohl mit Hilfe von Milchsäurebakterien. Sie machen das Kraut zu einem hervorragenden probiotischen Nahrungsmittel, das den Organismus stärkt und widerstandsfähig gegen Krankheiten macht.<BR />Gesund hält aber nicht nur die feste Nahrung, sondern auch ausreichend Flüssigkeit. Sie hält nämlich die Schleimhäute feucht, die eine erste wichtige Hürde für viele Krankheitserreger sind. Gerade in geheizten und trockenen Räumen sollte man stets ein Glas Wasser oder noch besser einen wohltuenden Tee in Griffweite haben.<BR /><BR />Zahlreiche Heilkräuter stärken die Abwehrkräfte zusätzlich.<BR /><BR /><embed id="dtext86-46828733_quote" /><BR /><BR /><b>Salbei</b> ist das klassische Heilkraut bei Erkrankungen des Mund- und Rachenraumes. Er wird zum Gurgeln bei Halsschmerzen, Heiserkeit, Zahnfleisch- oder Mandelentzündungen verwendet. Außerdem lindert Salbei den Hustenreiz und wirkt abschwellend auf die Schleimhäute. Salbei zeichnet sich vor allem durch seine stark antioxidativen Eigenschaften aus. Das heißt, er hilft, freie Radikale in unserem Körper abzufangen, die uns gerade bei einer Erkältung zusetzen. Die Bitterstoffe und ätherischen Öle des Salbeis machen auch deftige Speisen bekömmlicher und wirken verdauungsanregend.<BR /><BR /><b>Lindenblüten</b> haben schweißtreibende Wirkung, wenn sie zu einem Tee aufgebrüht werden. Auf diese Weise wirken sie fiebersenkend und helfen dabei, Erreger auszuschwitzen. Außerdem stärken Lindenblüten die Abwehrkräfte, lindern mit ihren Schleimstoffen Reizhusten und beruhigen gereizte Schleimhäute. Sie wirken beruhigend, leicht harntreibend und krampflindernd, und sie helfen beim Einschlafen.<BR /><BR /><b>Thymian</b> gehört wegen seiner antiseptischen und hustenstillenden Wirkung in jede Hausapotheke. Die enthaltenen Saponine und die ätherischen Öle töten Keime, lindern Entzündungen und lösen Krämpfe. Einst wurde Thymian auch „Antibiotikum der armen Leute“ genannt, was bereits verdeutlicht, dass das Kraut Krankheitserreger direkt bekämpft. Thymian wird vor allem bei festsitzendem Husten und Lungenerkrankungen empfohlen, außerdem auch bei Magen- und Regelschmerzen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-46830314_quote" /><BR /><BR /><b>Holunderblüten</b> sind bekannt dafür, dass sie den Hustenreiz stillen, schleimlösend wirken, und sie geben dem Tee auch eine geschmacklich angenehme Note. Für die Heilwirkungen verantwortlich sind ätherische Öle, organische Säuren, Flavonoide sowie Schleim- und Gerbstoffe. Durch diese Kombination wirkt ein Holunderblütentee stark schweißtreibend, schwach harntreibend und stärkend für die Abwehrkräfte.<BR /><BR /><b>Eibisch</b> ist ein bewährtes Hausmittel bei Husten und gereizten Atemwegen. Die Heilwirkung kommt vor allem von seinem wichtigsten Inhaltsstoff: den Schleimstoffen, die vor allem in den Wurzeln enthalten sind. Sie legen sich wie eine Schutzschicht über die gereizten Schleimhäute von Mund, Rachen, Hals und Magen. Deshalb wird Eibisch vor allem für Atemwegs- und Magenerkrankungen eingesetzt. Allerdings: Die Schleimstoffe sind hitzeempfindlich, deshalb setzt man die Eibischwurzel am besten kalt an, lässt den Sud ein paar Stunden ziehen und erwärmt ihn dann nur leicht.<BR /><BR /><b>Hagebutten</b> sind wahre Vitaminbomben. In erster Linie ist die Hagebutte reich an Vitamin C, das Immunsystem und Abwehrkräfte stärkt. Hagebutten enthalten sogar deutlich mehr Vitamin C als beispielsweise Zitronen. In Kombination mit Sanddorn ist der Vitamin-C-Gehalt kaum zu überbieten. Weiters sind Hagebutten reich an Vitamin B, das die Nerven stärkt und Vitamin K, das wichtig für die Knochen und die Blutgerinnung ist. Es sind aber vor allem die vielen sekundären Pflanzenstoffe in der Hagebutte, die Viren und Bakterien keine Chance lassen. Dabei sind in erster Linie die Carotinoide zu nennen, die den Früchten auch ihre Farbe geben.<BR /><BR /><embed id="dtext86-46830318_quote" /><BR /><BR /><b>Fenchel</b> verdankt seine heilende Wirkung vor allem den ätherischen Ölen Anethol und Fenchol, die in den Fenchelsamen enthalten sind. Sie lindern leichte Krämpfe, lösen Schleim in den Atemwegen, fördern den Auswurf und hemmen das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Damit ist Fenchel ein wichtiges Hausmittel bei Magen-Darm-Problemen, aber auch bei Atemwegsinfekten: Seine Inhaltsstoffe machen die Atemwege wieder frei. <BR /><BR /><b>Isländisch Moos</b> ist botanisch gesehen kein Moos, sondern eine Flechte. In manchen isländischen Gerichten wird sie noch verarbeitet, gemeinhin wird sie aber als Heilpflanze geschätzt. Ihre schleimbildenden Zuckerstoffe legen sich nämlich beruhigend über gereizte Schleimhäute in Mund, Rachen und Magen. Auf diese Weise lindert Isländisch Moos Halsschmerzen, Heiserkeit und trockenen Reizhusten. Es fördert zudem den Appetit und stärkt das Immunsystem.<BR />