In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Menschheit zunehmend einen Lebensstil angeeignet, der nicht mehr im Einklang mit dem Körper und der Natur steht. Zum Glück erhalten wir gerade in jüngster Zeit wieder viele Informationen, was wir alles für unsere Gesundheit tun können. Wissen allein reicht jedoch nicht, das Problem liegt vielmehr in der Umsetzung. Schritt für Schritt ist jedoch einiges machbar, unser Körper wird es uns danken. Hier sind die Tipps!<BR /><BR /><BR /><b>1. Gesunde Ernährung</b><BR /><BR />Eine gesunde Ernährung ist das Um und Auf für die Gesunderhaltung unseres Körpers. Doch was ist gesund? Es gibt viele Theorien zu gesunder Ernährung. Für die einen heißt dies vegetarisch oder vegan, weiters gibt es Befürworter für Low-Carb, Paleo, Keto, Rohkost, Trennkost oder Intervallfasten.<BR />Egal welcher Ernährungstyp einem zusagt, einige Grundregeln sollten jedoch beachtet werden. Eine wichtige: Zurück zu den Grundnahrungsmitteln, das heißt, unveränderte naturbelassene Nahrungsmittel verwenden und somit wieder Spaß am Kochen finden! Weiters sollten jeden Tag Lebensmittel eingebaut werden, die reich an Vitalstoffen sind, wie zum Beispiel Gemüse, Gewürze, Sprossen, Kräuter, Obst. Regionalen und saisonalen Lebensmitteln den Vorzug geben! <BR />Für ein gut funktionierendes Immunsystem ist vor allem auch unsere Darmgesundheit ausschlaggebend. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Nahrungsmittel Präbiotika und Probiotika enthalten. Probiotika sind gesundheitsfördernde Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien, und zu den Präbiotika gehören Ballaststoffe, welche das Wachstum und die Aktivität unserer Darmflora fördern.<BR /><BR /><b>2. Kältereize</b><BR /><BR />Das Immunsystem durch Abhärtung aufzubauen, ist eines der besten Mittel. So wie jeder Muskel trainiert werden kann, gibt es auch Übungen für unser Immunsystem. Ein trainiertes Abwehrsystem reagiert schneller und effektiver, als eines, das vor sich hinschläft. <BR />Dies kann mit sekundenlangen Kältereizen erzielt werden. Der Körper produziert durch die stärkere Durchblutung Wärme, es entsteht ein angenehmes Gefühl, Hormone werden ausgeschüttet und somit auch Botenstoffe für das Immunsystem. <BR /><BR /><?Bereich TagName="Bild"_> <BR /><BR />Kältereize können die Infektanfälligkeit auf die Hälfte reduzieren. Beispiele für solche Reize sind Schneegehen, Wassertreten, Güsse, Wickel, aber auch das kalte Bad nach dem Saunagang. Wie bei jedem Training gibt es auch hier einiges zu beachten, die richtige Anwendung ist dabei enorm wichtig. Zum Glück haben wir auch in unserem Land viele ausgebildete Kneipp-Gesundheitstrainer, die dabei die richtigen Tipps geben können, zudem ist auch gute Fachliteratur erhältlich.<BR /><BR /><b>3. Positives Denken</b><BR /><BR />Letztendlich heilt die Seele unseren Körper. Gedanken, Gefühle, Emotionen beeinflussen stark die Funktionen unseres Körpers. Neben gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung sind Glücksmomente, Zufriedenheit und positives Denken genauso wichtig zur Stärkung unserer Selbstheilungskräfte. <BR />Psychosomatische Erkrankungen haben in letzter Zeit stark zugenommen, das heißt Krankheiten, die sich zwar körperlich äußern, jedoch psychische Ursachen haben. In der Psychoneuroimmunologie erforscht man, wie sich Gefühle auf das Immunsystem auswirken. Dabei kam man zum Ergebnis, dass psychischer Stress sich negativ auf die Abwehr auswirkt. Laut Statistik haben nur 11 Prozent der Menschen überwiegend positive Gedanken. Man könnte mal in sich hineinspüren: Was denkt man, wenn man alleine ist, was beim Autofahren, was vor dem Einschlafen? Positives Denken kann auch trainiert werden, sich mit schönen Dingen beschäftigen, zum Beispiel entspannende Momente in der Natur erleben.<BR /><BR /><BR /><b>4. Heilkraft der Pflanzen</b><BR /><BR />Pflanzen sind reich an Vitalstoffen, die maßgeblich unser Abwehrsystem unterstützen. Allein dieses Thema würde ein ganzes Buch füllen, hier werden jedoch nur einige der Inhaltsstoffe aufgezählt mit entsprechendem Beispiel dazu:<BR />Bitterstoffe stimulieren unser Immunsystem, sie können das Abwehrsystem warnen, aber auch den Körper allgemein stärken, zum Beispiel Andorn.<BR />Vitamin C brauchen unsere Abwehrzellen, damit sie gut arbeiten können, zum Beispiel Sanddorn. <BR />Anthocyane binden freie Radikale und entlasten somit unseren Körper, wie zum Beispiel Holunderbeeren. <BR />Ätherische Öle wirken desinfizierend und keimtötend – zum Beispiel Thymian.<BR />Senföle wirken durchblutungsfördernd und antimikrobiell, zum Beispiel Meerrettich. <BR />Gerbstoffe wirken entzündungshemmend und einige davon antiviral, zum Beispiel Aroniabeeren. <BR />Schleimstoffe schützen unsere Schleimhäute, wo ein beachtlicher Teil unserer Immunabwehr sitzt, wie etwa Isländisch Moos.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="903044_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>5. Bewegung</b><BR /><BR />Wer sich regelmäßig bewegt, lebt gesünder und länger, hält den Kreislauf in Schwung, kann eine Gewichtszunahme verhindern und das Immunsystem stärken. Neben der körperlichen Gesundheit sorgt Bewegung auch für seelisches und geistiges Wohlbefinden.<BR />Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte führte dazu, dass wir zunehmend immobil wurden. Vor 100 Jahren hat man pro Tag 20 Kilometer zurückgelegt, vor 50 Jahren 5 Kilometer, und heute schafft man durchschnittlich 200 bis 300 Meter am Tag. In der heutigen Zeit bewegen sich Kinder nur noch 20 Prozent von dem, wie sich Kinder vor 50 Jahren bewegt haben. Unser Alltag hat sich dahin verändert, dass Bewegung nicht mehr erforderlich ist. <BR />Somit liegt es an uns, Bewegung bewusst einzubauen. Dazu gibt es verschiedene Ratschläge, wie 10.000 Schritte pro Tag oder mindestens 4-mal pro Woche für jeweils 45 Minuten Sport. Beim Sport sollte jedoch nicht übertrieben werden, da jedes Zuviel für Stress sorgt und somit das Gegenteil bewirken kann.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="903047_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>6. Ausreichend Schlaf</b><BR /><BR />Das Bedürfnis nach Schlaf ist individuell verschieden und hängt auch vom Alter ab. Weitaus wichtiger als die Schlafdauer ist die Schlafqualität. <BR />Im Schlaf gibt es unterschiedliche Zyklen, wichtig für unser Immunsystem ist vor allem die Tiefschlafphase. In dieser Zeit sinkt die Herzfrequenz und der Blutdruck, die Atmung verlangsamt sich, der Körper durchläuft eine Art Energiesparprogramm. Für die Regeneration unseres Körpers und für die Abwehr von Krankheiten ist diese Zeit am wichtigsten. <BR />In der heutigen Zeit gibt es jedoch leider sehr viele Menschen, die unter Schlafmangel leiden. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Stress, Belastungen, falsche Ernährung, negative Gedanken. Es gibt jedoch auch hier Möglichkeiten, aktiv etwas dagegen zu tun. Abends leichte Kost, ein abendlicher Spaziergang, ein Buch lesen anstatt Medienkonsum, entspannende und beruhigende Kräuter als Tee oder Tinktur einnehmen, Kneippanwendungen, positive Gedanken.<BR /><BR /><BR /><b>7. Vitamin D</b><BR /><BR />Für ein leistungsfähiges Abwehrsystem sind vor allem Vitamine und Mineralstoffe, aber auch andere Vitalstoffe wichtig. Viele dieser Stoffe kann der Körper nicht selbst herstellen, sie müssen mit einer gesunden Ernährung zugeführt werden. <BR />Eine Ausnahme bildet Vitamin D, das mittlerweile mehr zu den Hormonen gezählt wird als zu den Vitaminen. Oft wird es als der Schlüssel zur Selbstheilungskraft bezeichnet. <BR />Es hat an die 2000 verschiedene Funktionen in unserem Körper, viele Stoffwechselprozesse werden positiv beeinflusst, unter anderem stärkt es die Widerstandskraft gegen Erkältung und Grippe. Über das Sonnenlicht kann der Körper Vitamin D selbst herstellen, jedoch nur dann, wenn die Sonne nahezu senkrecht steht – von April bis Oktober in der Mittagszeit. Somit kommt es vor allem in den Wintermonaten zu einer Unterversorgung, also genau dann, wenn der Körper es dringend bräuchte. Eine Supplementierung mit Vitamin-D-Präparaten wird empfohlen. Ist genügend Vitamin D vorhanden, kann das Immunsystem Angreifer sehr gut abwehren.<BR /><BR /><BR />DIE AUTORIN<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="629327_image" /></div> Sigrid Thaler Rizzolli aus Montan hat Biologie studiert und die Wissensvermittlung von Pflanzen und Heilkräutern zu ihrem Beruf gemacht. Sie ist Vorsitzende der Südtiroler Kräuterpädagogen und Landesleiterin der Freunde naturgemäßer Lebensweise (FNL). Mehr Infos: www.str-ka.it<BR />