Unklarer Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, chronische Müdigkeit, allgemeine Schwäche oder Leistungsknick – gerade bei unspezifischen Beschwerden wissen viele Betroffene nicht, an welchen Facharzt sie sich wenden sollen. Hier setzt die Innere Medizin an, ein zentrales Fachgebiet innerhalb der Medizin, das sich mit der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der inneren Organe beschäftigt. Die Innere Medizin umfasst eine Vielzahl an Teilgebieten: Kardiologie (Herzerkrankungen), Gastroenterologie (Magen-Darm-Erkrankungen), Pneumologie (Lungenerkrankungen), Nephrologie (Nierenerkrankungen), Rheumatologie (Erkrankungen des Immunsystems) sowie Endokrinologie (Hormon- und Stoffwechselerkrankungen). Internisten – so nennt man die Fachärzte für Innere Medizin – sind speziell darin ausgebildet, komplexe Krankheitsbilder zu erkennen, Wechselwirkungen zu verstehen und langfristige Therapien zu begleiten.<h3> Erste Anlaufstelle bei unklaren Beschwerden</h3>Im Gegensatz zu spezialisierten Fachrichtungen wie Kardiologie oder Gastroenterologie verfolgt die allgemein-internistische Visite einen umfassenden Ansatz. Internisten nehmen den gesamten Menschen in den Blick – körperlich wie auch psychosozial. „Eine allgemein-internistische Visite lohnt sich besonders dann, wenn Beschwerden über längere Zeit bestehen, unklar sind oder verschiedene Organsysteme betreffen“, erklärt Dr. Felizitas Radmüller, Fachärztin für Innere Medizin in der Martinsbrunn ParkClinic in Meran. „Wir denken in Zusammenhängen, beziehen verschiedene Organsysteme, aber auch die psychosoziale Situation mit ein und können mit unserer allgemein-internistischen Expertise eine strukturierte Abklärung durchführen.“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-69890924_quote" /><BR /><BR />Durch die breite medizinische Ausbildung können Internisten komplexe Zusammenhänge frühzeitig erkennen, chronische Erkrankungen umfassend behandeln und die Patienten langfristig begleiten. Dabei können Internisten nicht nur gezielte Untersuchungen wie Ultraschall, EKG oder Laboranalysen durchführen, sondern auch Therapien koordinieren und individuelle Behandlungspläne erstellen – oft in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten. <h3> Überblick behalten bei Polypharmazie</h3>„Viele Menschen, vor allem ältere Patienten, nehmen täglich mehrere Medikamente ein – oft verschrieben von unterschiedlichen Fachärzten. Hier bewahren Internisten den Überblick“, sagt Dr. Radmüller. „Wechselwirkungen werden erkannt, unnötige Medikamente reduziert und die Therapie individuell angepasst.“ Gerade bei Polypharmazie sei diese Expertise von großer Bedeutung, um Nebenwirkungen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten, sagt die Fachärztin. Auch in besonders schwierigen Situationen – etwa bei schwerkranken Menschen am Lebensende – können Internisten Struktur in die oft komplexe Versorgung bringen. „Auf diese Weise können medizinische Maßnahmen sinnvoll geplant, Prioritäten gesetzt und Patienten sowie Angehörigen Orientierung und Halt gegeben werden.“ Dabei sieht sich Dr. Radmüller selbst als mögliche Ergänzung zu den Hausärzten – auch im Rahmen einer guten Zusammenarbeit, betont die Fachärztin.