<BR />Urologische Erkrankungen sind gar nicht so selten, wie viele denken – und längst nicht nur ein „Männerding“. Eines der häufigsten Probleme ist der klassische Harnwegsinfekt – und der trifft häufiger Frauen. Typische Beschwerden sind brennendes Gefühl beim Wasserlassen, häufiger Harndrang und Schmerzen im Unterbauch. In den meisten Fällen lässt sich ein Infekt unkompliziert mit Antibiotika behandeln, unterstützt durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Erhöhter Restharn und Tumore sind von einem Facharzt auszuschließen.<BR /><BR /><BR />Bei Männern mittleren und höheren Alters tritt oft eine gutartige Vergrößerung der Prostata auf. Diese kann den Harnfluss behindern, was sich durch einen abgeschwächten Harnstrahl, häufiges nächtliches Wasserlassen oder ein Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung bemerkbar machen kann. Neben Medikamenten kann auch ein kleiner Eingriff helfen, die Beschwerden zu lindern. Eine ernstere Form der Prostataerkrankung ist der Prostatakrebs, der besonders im Frühstadium oft keine Beschwerden verursacht und daher meist durch Vorsorgeuntersuchungen wie den PSA-Test entdeckt wird. Die Behandlung hängt stark vom Stadium des Tumors ab und reicht von aktiver Überwachung über Bestrahlung bis hin zur Operation.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69996128_quote" /><BR /><BR />Auch die Inkontinenz – also der ungewollte Verlust von Urin – zählt zu den häufigen urologischen Problemen, oft bei Frauen nach Schwangerschaften und bei älteren Menschen. Je nach Ursache und Ausprägung kommen Beckenbodentraining, Medikamente oder operative Methoden zur Anwendung. Auch viele Männer leiden still an Problemen beim Wasserlassen oder ungewolltem Urinverlust. „Bei Männern ist Inkontinenz sehr oft die Folge von Harnröhrenverletzungen bei Prostataoperationen, bei denen die Harnröhre durch Instrumente geschädigt wurde“, sagt Dr. Christian Gozzi, Urologe an der CityClinic in Bozen und gefragter Chirurg auf diesem Gebiet. Er hat dafür eine innovative schonende Operationsmethode entwickelt. <h3> Wenn kleine Kristalle zum Problem werden</h3>Ebenfalls weit verbreitet sind Nierensteine. Diese kleinen Kristalle, die sich in der Niere bilden, können sich in den Harnwegen festsetzen und starke, krampfartige Schmerzen verursachen – sogenannte Nierenkoliken. Manchmal reicht es, viel zu trinken, um die Steine auszuscheiden. In schwereren Fällen kommen Verfahren wie die Zertrümmerung per Stoßwelle oder ein kleiner operativer Eingriff zum Einsatz.<BR /><BR />Schließlich ist auch die erektile Dysfunktion ein weit verbreitetes Thema. Sie kann körperliche als auch psychische Ursachen haben und betrifft Männer jeden Alters. Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache – oft helfen bereits Medikamente, manchmal sind weitere Untersuchungen, immer ein ausführliches ärztliches Gespräch notwendig. Auch Penisprothesen sind eine hervorragende Option, um die Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten.<h3> Früherkennung von Tumoren</h3>Natürlich ist die Früherkennung von Tumoren des Urogenitaltrakts wie Hodentumore (häufigster Tumor bei Buben), Nierentumore, Blasenkarzinome, Prostata- und Penis- sowie Vulvakarzinome ein Kernbereich der urologischen Vorsorge. In diesem Rahmen werden oft auch gynäkologische Malignome entdeckt und die Patientin in der Folge dem zuständigen Facharzt vorgestellt.