Kinderleicht und blitzschnell: Mit dem Nasenbohrer-Test können Südtiroler Schüler ab heute selbst ermitteln, ob sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Beim Start des Pilotprojekts sind bis zu 1200 Kinder an insgesamt 14 Grundschulen mit dabei.<BR /><BR /><BR /><BR /><i>Von Michael Eschgfäller</i><BR /><BR /><BR />Ein Wattestäbchen wird etwa 1-2 cm weit in die Nase geschoben und in jedem Nasenloch 5 Mal umgedreht; dann kommt das Stächen in die Kontrollflüssigkeit, nach etwa 15 Minuten kann das Ergebnis auf der Testkassette abgelesen werden: So funktioniert der so genannte Nasenbohrer-Test, den Österreich schon seit einigen Wochen einsetzt. <BR /><BR />Ab heute dürfen auch 1200 Kinder an Südtirols deutsch- und ladinischsprachigen Grundschulen einmal völlig sorglos in der Nase bohren. In 73 Klassen an 11 Schulen startet nämlich das Pilotprojekt mit diesen Tests. Ob sie kommende Woche dann wie geplant auf alle Grundschulen im Land ausgedehnt werden können, ist derzeit allerdings noch fraglich. <BR /><BR />Beim heutigen Start sind die folgenden Grundschulen mit dabei: Gries und J.W.v.Goethe in Bozen; Lengmoos; Seis; Klausen; Feldthurns; Mühlbach; Reischach; Terlan; Gargazon; Algund; St. Ulrich; Wengen und St. Vigil in Enneberg.<BR /><BR /><b>Ziel sind 2 Tests pro Woche</b><BR /><BR /><BR />„Stand jetzt sollten alle 27.500 Grundschüler zumindest einen Test pro Woche machen können“, so Bildungslandesrat Philipp Achammer. Geplant wären, ganz nach österreichischem Vorbild, allerdings wöchentlich deren 2. „Eine logistisch nicht gerade kleine Herausforderung“, gibt Achammer zu bedenken. <BR /><BR />Die Teilnahme an den Nasenbohrertests ist freiwillig. Die Eltern müssen vorab ihr Einverständnis geben, dass sich ihre Kinder testen. Für Kinder, die sich nicht testen lassen, gibt es keinerlei Konsequenzen. Achammer: „Es gibt einen klaren Grund mitzumachen, nämlich die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichtes.“ Die Frist, das Einverständnis zu geben, dass sein Kind sich einem Test unterzieht, endet heute Vormittag.<BR /><BR />In dieser Kurzfristigkeit der gesamten Aktion liegt laut Achammer dann auch das Hauptproblem. Nachdem sich wie berichtet die Zustellung der Formulare für die Einverständniserklärung verzögert hatte, ist es natürlich auch ein enormer Aufwand, die Test-Kits rechtzeitig an die Schulen zu verteilen. <BR /><BR /><b>Schulung der Lehrpersonen</b><BR /><BR />Auch müssen die Lehrpersonen entsprechend geschult werden, haben sie doch die Aufsicht darüber, dass die Tests auch regelkonform durchgeführt werden. Eine Unterstützung durch Mitarbeiter des Weißen oder Roten Kreuz ist derzeit nämlich nur in jenen Schulen geplant, die heute sozusagen als Pilotschulen mit den Selbsttests starten. <BR /><BR />Eine solche Unterstützung sei nicht ein allen Grundschulen des Landes möglich. Wo keine Sanitäter vor Ort sind, übernehmen die Lehrpersonen die Verantwortung. „Dankenswerterweise“, sagt Achammer. Denn an den italienischen Grundschulen im Land ist das Lehrpersonal nicht bereit, diese Verantwortung zu übernehmen. Folge: Hier finden vorerst keine Tests statt.<BR />