Der Südtiroler Sanitätsbetrieb informiert, dass die Leitlinie „Sturzprävention“ Empfehlungen zur frühzeitigen Erkennung von sturzgefährdeten Menschen und wirksame präventive Maßnahmen und Vorschläge zur Vermeidung von Stürzen beinhaltet. Die Leitlinie richte sich an alle Berufsgruppen, die in der Prävention, Pflege, Betreuung, Behandlung und Rehabilitation von sturzgefährdeten Menschen in Akut- und Langzeiteinrichtungen tätig sind, hieß es in einer Presseaussendung. Laut Aussendung sind die zahlreichen Vorschläge von einer Arbeitsgruppe, welche sich aus Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen zusammensetzt ausgearbeitet worden. In der Arbeitsgruppe mitgewirkt hat auch die Arche im KVW.Leitlinie „Sturzprävention“ – Schritt für SchrittDer erste Schritt im Rahmen der „Sturzprävention“ ist die Identifikation sturzgefährdeter Betreuter. Das Gesundheits- und Pflegepersonal sollte entsprechende Informationen über die bestehenden Sturzrisikofaktoren und über mögliche Sturzereignisse erhalten. Zudem ist wichtig, Stürze von Betreuten zu dokumentieren.Laut Erhebungen besteht ein erhöhtes Sturzrisiko u.a. für Personen im hohen Alter, bei Frauen mit Östrogenmangel oder geringer Knochendichte. Laut Leitlinie gelten Personen mit akuten Erkrankungen, Mangelernährung, Inkontinenz oder auch Betreute mit kognitiven Einschränkungen sowie eingeschränkter Sehfähigkeit als sturzgefährdet.Sobald die Risikopersonen erhoben sind, können die entsprechenden Interventionen angegangen werden.Individuelle InterventionDie Maßnahmen zur Sturzprävention sind unterschiedlich. Möglichkeiten reichen von einer Bewegungstherapie, Gehhilfen, Fußpflege oder verstärkter Aufklärung über vermehrte Obsorge und Kontrolle bis hin zur Anbringung von Sicherheitsvorrichtungen. Auch die umgebungsbezogenen Risikofaktoren sollten möglichst reduziert werden: Tragen von Stoppersocken, Anpassung der Betten an die Bedürfnisse der Betreuten, adäquates Schuhwerk u.a..Information und AufklärungUm eine möglichste effiziente Sturzprävention zu erzielen ist es auch wichtig die Mitarbeiter der Akut- und Langzeiteinrichtungen über Risikofaktoren, Gefahrenquellen, präventive Maßnahmen und das Verhalten bei Stürzen aufzuklären. Es sollten auch die Betreuten und die Angehörigen informiert werden.