In einer 8-teiligen Reihe gibt Diplom-Neuromentaltrainerin Doris Ebner (Mental Network) gemeinsam mit weiteren Experten einen kleinen Einblick in die Arbeit mit unseren Gedanken und zeigt, welche ungeahnten Türen sich hier öffnen können (Teil 3).<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="779207_image" /></div> <BR />Eine Besprechung da, ein Meeting dort und dann noch ein wichtige Konferenz, die sich bis zum Abend hinzieht, zu Hause ein Haushalt, der gemacht werden will, und vielleicht eine Familie, die sich Aufmerksamkeit wünscht. Für Freunde bleibt da wenig Zeit, von eigenen Hobbys ganz zu schweigen – meist fällt es ja schon schwer, sie überhaupt zu benennen. Ein voller Terminkalender ist in unserer heutigen Zeit nahezu zu einem Statussymbol geworden. Entspannung? Fehlanzeige!<BR /><BR /> Doch was ist, wenn es irgendwann nicht mehr geht und man sich im schlimmsten Fall sogar mit der Diagnose Burn-Out konfrontiert sieht?<BR />„Ich sehe ja, dass das so nicht weitergehen kann und probiere auch, etwas zu ändern, aber es funktioniert nicht! Ich kann doch nicht einfach alles stehen und liegen lassen und von heute auf morgen ein neues Leben beginnen!“ <BR /><BR />Wem eine solche Aussage schon einmal begegnet oder vielleicht sogar selbst durch den Kopf gegangen ist, kann an dieser Stelle erleichtert aufatmen. Um dem Ausbrennen entgegenzuwirken, muss nicht sofort alles Gewohnte über Bord geworfen werden. Es ist nicht das Leben, das sich ändern muss, es sind unsere Gedanken, unsere Überzeugungen und unsere Sicht auf die Dinge, die wir ändern dürfen, um den ersehnten Wandel herbeizuführen und die Türen zu einer neuen Realität zu öffnen.<BR />Doch wie soll das gehen?<h3> Von außen nach innen: Entspannung und die Frequenz unserer Gehirnwellen</h3>Wie wir bereits wissen, ist ein Großteil dessen, was unser Leben steuert, in unserem Unterbewusstsein gespeichert. Der rationale Teil unseres Gehirns hat darauf keinen Zugriff. Erst wenn wir es schaffen, diesen zu umgehen, gelangen wir dorthin, wo wir mit der mentalen Arbeit beginnen und die viel gewünschte Veränderung in die Wege leiten können. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="779210_image" /></div> <BR />Die Tür zum Unterbewusstsein zu öffnen, wird in unserer leistungsorientierten Gesellschaft, in der „höher, schneller, weiter“ fast schon zu einem allgemein gültigen Grundsatz geworden ist, jedoch zunehmend zu einer Herausforderung. Um dies zu schaffen, muss es uns nämlich erst einmal gelingen, uns zu entspannen. Und dafür genügt es nicht, sich mit dem Computer auf dem Schoß aufs Sofa zu setzen und die hereinkommenden Mails im Jogginganzug zu beantworten.<BR />Solange wir unsere Aufmerksamkeit nämlich auf das Außen richten, werden in unserem Gehirn als Ergebnis der rationalen und analytischen Denkvorgänge hochfrequente Wellen produziert, die es uns unmöglich machen, unsere Systeme zu beruhigen.<BR /><BR /> Wirkliche Entspannung geschieht derweil auf einer tieferen Ebene, in dem Moment, in dem wir unsere Aufmerksamkeit von den Einflüssen, die uns umgeben, abziehen und den Fokus nach innen lenken. Gelingt uns dies, treten wir in den sogenannten Alpha-Zustand ein, in dem es schlussendlich möglich wird, die notwendige Brücke zum Unterbewusstsein zu schlagen.<h3> Viele Wege führen ins Unterbewusstsein</h3>Allgemein wird der Alpha-Zustand als Wachzustand mit geschlossenen Augen beschrieben. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass alle, die sich entspannen möchten, von nun an mehrere Stunden täglich auf einem Kissen sitzend meditieren müssen. „Meditation ist nur eine von vielen Methoden, die uns dabei helfen können, zur Ruhe zu kommen. Je nach Interesse findet jede und jeder etwas, was passt und bei regelmäßiger Übung große Wirkung zeigen kann – von autogenem Training über Klangschalenmassagen bis hin zur progressiven Muskelentspannung. Die Palette ist riesig“, weiß Manuela Gottardo.<BR /><BR /><embed id="dtext86-54737294_quote" /><BR /><BR /> Als Neuromental- und ganzheitliche Entspannungstrainern beschäftigt sie sich täglich mit unterschiedlichen Möglichkeiten zur Entschleunigung und hat dabei vor allem die Technik des Qi Gong für sich entdeckt. <BR />„Qi Gong ist eine mehr als 4000 Jahre alte Übungspraxis aus der traditionellen chinesischen Medizin, bei der die Lebensenergie, das sogenannte Qi, durch gezielte, langsame Bewegungen kombiniert mit einer bewussten Atmung zum Fließen gebracht wird“, erklärt Gottardo. Dies kann sich positiv auf Körper, Geist und Seele auswirken, das persönliche Stressempfinden reduzieren und eine optimistischere Lebenseinstellung fördern. <BR />Entspannung im Allgemeinen ist nämlich nicht nur das Reduzieren von Anstrengung. „Entspannung funktioniert nur dann wirklich, wenn wir unseren gesamten Organismus und all unsere Systeme mit einbeziehen. Die physische Komponente ist dabei ebenso wichtig wie die psychische und umgekehrt“, ist Manuela Gottardo überzeugt.<h3> Unsere Atmung – viel mehr als nur ein automatischer Vorgang</h3>Doch was ist, wenn es uns trotz all des guten Willens einfach nicht gelingen will, uns regelmäßig eine fixe Zeitspanne zum Praktizieren einer Entspannungstechnik einzuplanen? Keine Sorge, auch dafür gibt es eine Lösung – und die ist einfacher, als wir vielleicht glauben möchten. „Einer der schnellsten Wege vom Außen zu uns selbst führt über unsere Atmung“, erklärt Patrik Holzknecht, Bewegungs-, Neuromental- und zertifizierter Atemcoach. <BR /><BR />Die Aufnahme und Abgabe von Luft ist dabei keineswegs nur ein automatisierter Vorgang, der uns das Überleben sichert. „Wenn wir die Atmung bewusst steuern, können wir Einfluss auf unser Nervensystem nehmen und gleichzeitig die Homöostase des Körpers unterstützen. Zudem spielt sie eine zentrale Rolle bei allen weiteren Entspannungstechniken und beeinflusst maßgeblich deren Wirkung“, erklärt Holzknecht. <BR /><BR /><embed id="dtext86-54737298_quote" /><BR /><BR />Das Gute daran: Die Vitalfunktion steht uns immer und überall zur Verfügung und wir können zu jedem beliebigen Zeitpunkt damit arbeiten. „Schon einzelne gezielte Atemübungen können ausreichen, um aus einer Stresssituation auszusteigen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen“, weiß Patrik Holzknecht aus Erfahrung. <BR />Und das ist es schlussendlich auch, worum es bei der Entspannung geht: Um die Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren – auch dann nicht, wenn um uns herum alles im Chaos zu versinken droht. Denn wenn wir dies erst einmal schaffen, ändert sich vieles von ganz alleine. In manchen Fällen sogar unser ganzes Leben. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="779219_image" /></div> <BR /><BR /><b>Anregung für den Alltag</b><BR /><BR /><b>Gamma-Atmung</b>: Kommen Sie für einen Moment zur Ruhe und achten Sie darauf, dass Ihre Atemluft ruhig und gleichmäßig fließt. Folgen Sie für die nächsten 6 Atemzüge dem beschriebenen Zyklus: <BR /><BR />1. Atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus, <BR />2. Atmen Sie durch den Mund ein und durch den Mund wieder aus,<BR /> 3. Atmen Sie durch den Mund ein und durch die Nase wieder aus, <BR />4. Atmen Sie durch die Nase ein und durch die Nase wieder aus, <BR />5. und 6. Atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus.<BR /><BR />Der Zyklus kann bis zu 3 Mal wiederholt werden. Die Gamma-Atmung hilft Ihnen, in stressigen Situationen neue Kraft zu tanken und den Kopf frei zu kriegen. Bei regelmäßiger Übung werden Sie relativ bald einen Effekt spüren und können beobachten, wie Ihr Nervensystem reagiert. <BR /><BR /><b>Und im nächsten Teil:</b> Eigentlich sind es nur 6 Buchstaben, doch sie scheinen förmlich über einem Großteil unseres Lebens zu thronen: STRESS. Überall lauert Arbeit und ständig sind Höchstleistungen gefragt. Kein Wunder also, dass wir uns oft überlastet und antriebslos fühlen. Doch sind wir der Dauerbelastung wirklich willenlos ausgeliefert? Oder gibt es noch einen anderen Weg? <BR /><BR />Sie haben Teil 1 und Teil 2 dieser Serie noch nicht gelesen? Hier geht es zu <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/gesundheit/mental-stark-und-gesund-teil-1-wie-gedanken-unser-leben-veraendern" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Folge 1</a>, hier zu <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/gesundheit/mental-stark-und-gesund-die-verborgene-schaltzentrale-unseres-lebens" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Folge 2</a>!<BR /><BR /><BR /><BR />ZUR PERSON<BR /><BR /><b>Doris Ebner</b> stammt aus Aldein und ist diplomierte Neuromentaltrainerin. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Akademie für Neuromentaltraining und schloss sich anschließend mit weiteren Kolleginnen und Kollegen zu einem Netzwerk zusammen (Infos unter: <a href="https://www.mental-network.com/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">www.mental-network.com</a>). Ihr Herzensanliegen ist es, anderen Menschen Impulse für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben zu geben und sie dabei zu unterstützen, ihr Potential zu entdecken und zu entfalten. Des Weiteren hat Doris Ebner klassischen Gesang studiert und widmet sich neben ihrer Tätigkeit als Coach ihrer Leidenschaft für die Bühne und die Musik. Kontakt: doris-ebner@outlook.com <BR /><BR /><b>Patrik Holzknecht</b> ist Neuromentaltrainer, Bewegungs- und Atemcoach sowie Sauna-Ausbildner. Ziel seiner Arbeit ist es, Menschen mit dem Wunsch nach mehr körperlicher Bewegung und mentaler Stärke, nach Veränderung, einer positiven Einstellung und einem gesunden Atem auf ihrem Weg zu begleiten.<BR /><BR /><b>Manuela Gottardo</b> ist Neuromental- und Entspannungstrainerin sowie Qi-Gong-Übungsleiterin. Des Weiteren absolvierte sie eine Ausbildung zum ganzheitlichen Ernährungscoach und gibt ihr Wissen nun an all jene weiter, die ihr Leben achtsam uns bewusst gestalten möchten.<BR />