In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn sind FFP2-Masken inzwischen Pflicht. Viele Menschen verwenden diesen speziellen Schutz vor einer Ansteckung aber auch im Freien. Wie groß ist dort die Gefahr einer Infektion? Gibt es eine Art Aerosol-Wolke, in der das Virus lauert? <BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Schon lange sind sich Experten einig: In Innenräumen ist die Gefahr einer Corona-Infektion wesentlich höher als an der frischen Luft. Dennoch ziehen auch dort manche ihre FFP2-Masken über Nase und Mund.<BR />Grund dafür ist wohl die Sorge, in eine sogenannte Aerosol-Wolke zu geraten. Diese bildet sich bei allen Personen durch das Ausatmen vor dem Mund und kann bei Infizierten Coronaviren enthalten. Reden Menschen miteinander, dann werden diese Aerosole dem Gesprächspartner quasi ins Gesicht geblasen. <BR /><BR /><b>Kurze Begegnung ist ungefährlich</b><BR /><BR />Während sich in ungelüfteten Zimmern die Viren sammeln können, wird die ausgeatmete Luft im Freien aber schnell verdünnt und abtransportiert. Eine kurze Begegnung mit Menschen an der frischen Luft hält der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, für ungefährlich. Die Menge an Viren, die man im Vorbeigehen womöglich abbekomme, reiche für eine Infektion nicht aus, sagte der Berater der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA. „Joggen, Laufen, Wandern, Spazierengehen, das halte ich für absolut ungefährlich.“<BR /><BR />Infektionen durch Aerosolpartikel im Freien sind fast ausgeschlossen. Vorsicht sollte man allerdings walten lassen in Gruppen, bei denen keine Mindestabstände eingehalten und/oder keine Masken getragen werden – zum Beispiel bei längeren Unterhaltungen. Bisher gelten für das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Menschen, die auch im Freien ohne jeglichen Schutz länger als 15 Minuten und mit weniger als 1,5 Meter Abstand mit einem Infizierten zusammenstehen, als Kontaktpersonen mit „höherem Infektionsrisiko“.<BR /><BR />Zu lange eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, kann andererseits durchaus kontraproduktiv sein: weil die feuchte Ausatemluft die Wirksamkeit der FFP2-Masken vermindert. Mit der Zeit verliert das Material nämlich seine elektrische Ladung. Eine durchfeuchtete Maske sollte abgenommen und gewechselt werden.<BR /><BR /><BR /><b>Gefahr einer Infektionsbrücke</b><BR /><BR /><BR />Nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik in Kaiserslautern besteht zudem die Gefahr einer sogenannten Infektionsbrücke zwischen Träger und Umgebung: Bei feuchtem Material könnten auch bei FFP2-Modellen etwa durch Husten oder Niesen Tröpfchen von der Außenfläche der Maske in die Umgebung geschleudert werden.<BR /><BR />Grundsätzlich sind FFP2-Masken aus Sicht der Hersteller nicht zur Wiederverwendung vorgesehen. Experten der Fachhochschule Münster zufolge, die seit Monaten diese Modelle untersuchen, lassen sich aber auch durch Atemluft durchfeuchtete Masken bis zu 5 Mal aufbereiten – indem man sie etwa mindestens eine Woche lang an der Luft trocknet.<BR />