Der tägliche Kampf gegen das Coronavirus: Seit bald einem Jahr müssen Südtirols Krankenhäuser die enorme Last der Pandemie abfedern. Was heißt das konkret für Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und alle anderen, die im Ausnahmezustand arbeiten? Nach einem Aufruf von s+ schildert eine Krankenpflegerin* den traurigen Tod, den sie auf der Covid-Normalstation oft miterlebt.<BR /><BR /><BR /><BR />„Ich sehe in das Gesicht des Patienten, eine Sauerstoffmaske liegt auf dessen Nase und Mund. Sie muss fest und genau sitzen, denn es ist wichtig, dass ja kein Sauerstoff an der Maske vorbeiströmt. Und dies wenn möglich 24 Stunden lang am Tag. Mit der Sauerstoffmaske schafft es der Patient schwer, sich verständlich mitzuteilen. Der kontinuierliche Sauerstofffluss verursacht störende Geräusche.<BR /><BR /><b>Wird der Patient überleben?</b><BR /><BR />Eine derartige Therapie soll eine Intubation verhindern. Dabei soll und kann der Patient sich so wenig wie möglich anstrengen. Er soll im Bett bleiben, Essen und Trinken reduzieren. Dies alles, um zu verhindern, dass die Sauerstoffsättigung fällt. Ist dies der Fall, ringt der Patient um Atem.<BR /><BR />Wird es dieser Patient schaffen, zu überleben?Ich als Pflegerin ahne, dass ihm nicht mehr viel Lebenszeit bleibt. Doch ahnt er dies selbst auch? Solche Gedanken und die Vorstellung, dass der Patient sich nicht richtig und würdig von seinen Liebsten verabschieden kann, stimmen mich sehr traurig. <BR /><BR />Seit Beginn der Pandemie habe ich schon oft sterbenden Patienten die Hand gehalten und sie bis zum letzten Atemzug begleitet. Ich wollte nicht, dass sie in diesem Moment allein gelassen werden. Und dabei hätte ich den Patienten so gewünscht, dass sie wenigstens in ihrer Sterbestunde einen ihnen vertrauten und lieben Menschen an ihrer Seite hätten. Solche Momente sind schwer auszuhalten….<BR /><BR /><i><BR />Das Portal s+ sucht daher kurze Erfahrungsberichte von Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Krankenhäusern. Es genügt, wenigen Zeilen Einblick in die Arbeit zu geben, um der Öffentlichkeit zu zeigen, wie sehr viele durch leichtsinniges Verhalten und Missachtung der Coronaregeln die Situation verschärfen. Schicken Sie uns einen kurzen Bericht an: <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">redaktion@stol.it</a> Die Einsendungen werden überprüft und unter Einhaltung der Anonymität veröffentlicht!</i><BR /><BR /><BR />* Name ist der Redaktion bekannt