Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und/oder Verstopfung, aber auch Müdigkeit, Kopfschmerzen oder depressive Verstimmungen sind Symptome der Erkrankung. Wenn sie nicht auskuriert wird, kann sie unter Umständen schwere Folgen haben. <BR /><BR />1,5 bis 2 Kilogramm Keime trägt jeder Mensch in sich: in erster Linie Bakterien, aber auch Viren und Pilze. Die meisten davon leben in unserem Darm und bilden die sogenannte Darmflora bzw. das Darmmikrobiom – auch ein Hefepilz namens Candida albicans. Er ist selbst in der gesündesten Darmflora zu finden. Am wohlsten fühlt sich der Hefepilz nämlich in dunklen, feuchten und warmen Orten. <BR /><BR />„Im Darm halten die gesund erhaltenden Bakterien und die Abwehrkräfte den Pilz aber in den meisten Fällen gut unter Kontrolle, sodass er sich nicht übermäßig vermehren kann und folglich auch keine Probleme bereitet“, erklärt Dr. Christian Thuile. <h3> Was den Pilz wuchern lässt</h3>Kritisch werde es allerdings, wenn das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht gerät, wie das beispielsweise nach einer Therapie mit Antibiotika passieren kann oder wenn das Abwehrsystem geschwächt ist, etwa bei Krankheiten wie Leukämie, Tumoren oder Aids oder bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten. „Dann kann sich der Hefepilz ungehindert vermehren – die Medizin spricht von einer Candidose.“ <BR /><BR />Während sich eine Infektion im Mundbereich meist durch einen weißlichen Belag an Schleimhäuten und Zunge zeigt und auf der Haut durch Rötungen, äußert sich eine Infektion im Magen-Darm-Trakt durch unspezifische Symptome, die oft nicht sofort auf einen übermäßigen Pilzbefall schließen lassen: Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Reflux, Durchfall und/oder Verstopfung, aber auch Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Hautveränderungen, Gelenkschmerzen oder depressive Verstimmungen könnten auf eine Candidose im Darmbereich zurückzuführen sein, führt der Allgemeinmediziner aus. <BR /><BR /><embed id="dtext86-61038370_quote" /><BR /><BR />Kritisch wird es, wenn der Pilz die Darmschleimhaut durchdringt, in den Blutkreislauf und von dort zu anderen Organen gelangt. Dann droht eine häufig tödlich verlaufende Sepsis. <BR /><BR />Die Identifizierung des Hefepilzes als Ursache der Beschwerden ist nicht einfach und immer noch nicht zuverlässig. „Selbst eine Stuhlprobe gibt nicht sicheren Aufschluss, weil sich Pilze häufig in Nestern ansiedeln, eine Zufallsprobe also durchaus pilzfrei sein kann.“<BR /><BR />Eine Ernährungsumstellung kann beim Auskurieren einer Pilzerkrankung im Darm hilfreich sein, wenn sie sinnvoll durchgeführt wird und nicht zu radikal, betont Dr. Thuile. „Hefepilze lieben Zucker und raffinierte Kohlenhydrate. Deshalb gilt es, den Erregern über mehrere Wochen ihre Nahrungsgrundlage zu entziehen, weshalb auf Zucker, Weißmehlprodukte und Fertiggerichte verzichtet werden muss.“<BR /><BR /> Stattdessen sollte eine ballaststoffreiche Kost mit viel Salat, Gemüse und Vollkornprodukten gewählt werden. Diese ernährt die guten Darmbakterien, die damit wieder die Oberhand im Darmmikrobiom gewinnen und den Hefepilzen den Kampf ansagen.<BR /><BR />Zudem putzen die faserigen Nährstoffe den Darm aus: Sie regen die Darmbewegungen an und sorgen für eine schnellere Darmentleerung, womit auch Pilznester ausgeschieden werden. Eine ballaststoffreiche Ernährung beugt deshalb auch Darmpilzen vor.<BR /><BR />Auch wenn weniger Zucker generell für den Körper gesünder ist und das Auskurieren einer Pilzerkrankung unterstützen kann, so ist eine alleinige Ernährungsumstellung meist wenig erfolgversprechend, erklärt Dr. Thuile. „Als hilfreich aus der Naturmedizin hat sich Teebaumöl erwiesen, das man in Apotheken in Kapselform kaufen kann. Manchmal muss man aber auch zu pilzreduzierenden Medikamenten greifen, um das Gleichgewicht in der Darmflora wiederherzustellen.“<BR />