Auf einem schmalen Grat wandern Kindergärten und Schulen durch das Arbeitsjahr: Halten sich die Infektionen in Grenzen oder droht die Zwangspause? Vor allem die Entwicklung an den Oberschulen könne gefährlich werden, sagt der Biostatistiker Markus Falk. <BR /><BR /><BR /><i>von Michael Eschgfäller</i><BR /><BR />„Während es an den Kindergärten kaum eine Steigerung gab, haben wir an den Grund- und Mittelschulen bei den Schülern eine fast doppelt so hohe Inzidenz wie noch vor den Ferien“, beschreibt der Biostatistiker Markus Falk die derzeitige Situation. Die Infektionslage bezeichnet Falk derzeit „nicht unbedingt als dramatisch“. Bei den infizierten Schülern handle es sich meist um Einzelfälle, die die Infektion von außen mit in die Schule bringen, und nicht um ganze Schulklassen, die infiziert seien. <BR /><BR />Mehr Sorgen bereiten Falk die Oberschüler. Mit geschätzt 3 Prozent Infizierten liegt die Durchseuchung in dieser Altersgruppe deutlich höher als im Rest der Bevölkerung. <BR /><BR />Falk befürchtet einen gefährlichen Ping-Pong-Effekt. „Denn selbst wenn in dieser Altersgruppe Infizierte Symptome entwickeln, sind die selten so schlimm, dass sie zum Arzt gehen müssten“, sagt er. Dadurch würden diese Infizierten nie getestet und Folgeinfektionen in deren Umfeld seinen vorprogrammiert. <BR /><BR /><b>Keine Lust auf Tests</b><BR /><BR />Auch den an freiwilligen Massentests würden gerade diese dann nicht teilnehmen und durchs Netz schlüpfen. Deutlich gezeigt habe sich das beim Massentest in Bruneck. Aus der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen hätten sich gleich viele testen lassen, wie aus den anderen Altergruppen. „Positiv getestet wurde von diesen kein einziger“, so Falk. „Das ist statistisch kein Zufall, sondern für mich Zeichen dafür, dass jene, die wissen, dass sie infiziert sein könnten, gar nicht erst zum Test hingehen.“ Die derzeitige Entwicklung lasse sich aber nur stoppen, „indem wir möglichst alle Fälle finden“, appelliert Falk an die Vernunft.<BR /><BR />Selbstverständlich ist die Schule nicht ohne Risiko, auch wenn die Zahlen alles in allem im Durchschnitt liegen“, sagt Bildungslandesrat Philipp Achammer. „Die Frage, die wir uns vielmehr stellen müssen, ist, welche Wichtigkeit wir der Schule schenken: Und da müssen wir alles dafür tun, dass offen bleibt.“<BR /><BR />