In den vergangenen Jahren ist Vitamin D aus Nahrungsergänzungsmitteln auch abseits ärztlicher Verschreibung immer populärer geworden. <BR /><BR />Während der Covid-19-Pandemie wurde Vitamin D, ganz ähnlich anderer Mittel und „Mittelchen“, auch zeitweise als Hilfe zur Vorbeugung gegen schwere Krankheitsverläufe angepriesen. Doch schon 2021 erklärten Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährungswissenschaft nach der Durchsicht Dutzender wissenschaftlicher Studien unter anderem, dass Vitamin D weder vor Infektion schütze noch einen leichteren Krankheitsverlauf fördere. <BR /><BR />Außerdem warnten die DGE-Experten, dass es eine andauernde Überdosierung mit Vitamin D-Präparaten auf jeden Fall vermieden werden sollte. Sie könne zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Nierensteinen, Nierenverkalkungen sowie Störungen des Herz-Kreislauf-Systems führen. Im Februar dieses Jahres stellte die Österreichische Gesellschaft für Knochen und Mineralstoffwechsel (ÖGKM) zu dem Vitamin D-Hype fest, dass eine Vitamin D-Gabe für alle gesunden Menschen, egal welchen Alters, nicht befürwortet werden könne.<h3> Negatives Ergebnis bei Studien</h3>Durchwegs negativ sind die klinischen Studien zur Einnahme von Vitamin D-Präparaten für die Verhinderung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgegangen. Das jüngste Beispiel wurde vor kurzem im angesehenen Britisch Medical Journal veröffentlicht. Die Studie ging der Frage nach, ob die Vitamin D-Einnahme einen Einfluss auf schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall) haben kann. Die Daten von 21.302 Personen konnten ausgewertet werden. Das Ergebnis: In der Gruppe mit Vitamin D-Einnahme zeigte sich eine Häufigkeit solcher akuter Erkrankungen von 6 Prozent, aber in einer Placebo-Gruppe, die keinen Wirkstoff einnahm, waren es 6,6 Prozent. Der Unterschied war statistisch nicht signifikant, könnte also genauso Zufall gewesen sein.<BR /><BR />Laut dem Deutschen Ärzteblatt ist schon im Jahr 2019 im angesehenen Journal des amerikanischen Ärzteverbandes (JAMA) eine Metaanalyse mit den Studiendaten von mehr als 83.000 Probanden in Vitamin D-Untersuchungen publiziert worden; sie ergab keinen Effekt von Vitamin D auf die Häufigkeit von Schlaganfällen, Herzinfarkten und Herz-Kreislauf-Todesfällen. <BR /><BR /> Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kamen US-Wissenschafter im Jahr 2019 in einer 25.871 Probanden umfassenden Untersuchung mit der täglichen Einnahme von Vitamin D oder Placebo mit einer Beobachtungszeit von 6 Jahren im New England Journal of Medicine. „Die Supplementierung mit Vitamin D brachte nicht das Resultat einer geringeren Häufigkeit von invasiven Krebserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Leiden als beim Placebo“, schrieben die Autoren. <BR /><BR /><BR />