Symptome von Blutzuckerüberschuss können Hungerattacken und chronische Müdigkeit sein, aber auch Stimmungsschwankungen, Hautprobleme, vorzeitige Alterung, Unfruchtbarkeit – und im Laufe der Zeit ein erhöhtes Risiko für entzündliche Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Alzheimer und Diabetes.<BR /><BR />Zucker ist praktisch überall vorhanden. Wir essen zu viel davon, oft ohne es zu merken, und gefährden damit unsere Gesundheit. Der Blutzuckerwert gibt an, wie viel Glukose, also Traubenzucker, sich im Blut befindet. Neben dem Fett ist Glukose ein wichtiger Energielieferant für die Körperzellen. Glukose gelangt am schnellsten über die Nahrung in den Körper, vor allem Süßes und auch Kohlenhydrate (sie werden im Körper zu Zucker aufgespalten) lassen den Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit rasch steigen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="869039_image" /></div> <BR /><BR />Jahrelang dachte man, dass die einmalige Erhebung des Blutzuckerspiegels ausreicht, um die Auswirkungen auf den Körper zu erkennen. Heute stellt man jedoch durch die kontinuierliche subkutane Blutzuckermessung fest, dass schädliche Folgen von wiederholten Blutzuckerspitzen – wenn sie zu lange andauern – nach der Nahrungsaufnahme ausgehen können.<BR /><BR />Diese Blutzuckerspitzen können zu einer dauerhaften Anheftung, der sogenannten Glykierung, von Glukosemolekülen an Enzyme, Proteine, DNA und andere organische Strukturen führen und somit deren Funktion beeinträchtigen und dadurch zu eindeutigen Schäden führen. <h3> Das Sternchen bei der Blutprobe</h3> Und trotzdem sind es selten die Blutzuckerwerte, die bei einer Blutprobe Sorgen machen. Oder ist es nicht so, dass Sie Angst vor dem Sternchen hinter dem Cholesterinwert haben, also einem Blutfettwert? Niemals aber von dem Sternchen neben dem Blutzucker. Dabei hat ein gestörter Zuckerstoffwechsel bei den allermeisten weit schlimmere Folgen als ein nicht der derzeitigen Norm entsprechender Fettstoffwechsel, glauben Sie mir. <BR /><BR />Aber schauen wir uns einmal genauer an, was mit dem Zucker passiert, wenn er in unseren Körper gelangt. Die Hauptdarsteller in diesem Prozess sind der Zucker und das Insulin:<BR /><BR />Süßes, aber vor allem auch Kohlenhydrate, die wir essen, werden bei der Verdauung in Zucker aufgespalten und ins Blut abgegeben – der Blutzuckerspiegel steigt. Gleichzeitig wird von unserem Körper Insulin ausgeschüttet. Es ist ein von der Bauchspeicheldrüse produziertes Hormon, das zur Senkung des Blutzuckerspiegels dient.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="869042_image" /></div> <BR />Insulin hat folgende Aufgaben im Körper:<BR />1. Glukose – jener Einfachzucker, der aus dem Abbau von verdauten komplexen Kohlenhydraten gewonnen wird – aus dem Blut zu den Zellen zu transportieren, damit sie als Energiequelle genutzt werden kann.<BR />2. Glukose umwandeln und als Glykogen in der Leber und den Muskeln und als Fett in den Fettzellen speichern, wo sie als Triglyzeride im Fettgewebe abgelagert wird.<BR /><BR />Der Verzehr eines Übermaßes an Kohlenhydraten und damit an Zucker führt zu einem raschen Anstieg des Insulinspiegels, der den Blutzuckerspiegel abrupt absenkt, so dass sich ein Hungergefühl einstellt, das von vielen als Heißhungerattacke bezeichnet wird. Ein Teufelskreis beginnt, der fast alle durchgeführten Diäten zunichtemacht. <h3> Insulinspiegel dauerhaft zu hoch</h3>Aber das ist nicht das einzige Problem. Ein ständiger Verzehr von Kohlenhydraten führt zu einem dauerhaft erhöhten Insulinspiegel, weil die Zellen mit der Zeit weniger empfindlich auf das Hormon reagieren und daher die Glukose nicht mehr richtig aufnehmen und in Energie umwandeln können (man spricht hier von Insulinresistenz, der Vorstufe von Diabetes mellitus). Stattdessen wird die überschüssige Glukose als Fett gespeichert, weil die Fettzellen sehr viel mehr Energieträger einlagern können als Leberzellen und Muskelzellen. <BR /><BR />Typisch für eine Insulinresistenz sind deshalb Fetteinlagerungen im Unterhautfettgewebe an Rumpf und Bauch (apfelförmiges Übergewicht), aber leider auch in verschiedenen inneren Organen mit deutlich krankheitsfördernden Auswirkungen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="869045_image" /></div> <BR /><BR /> Ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel hat zahlreiche negative Folgen:<BR />* erhöhte Produktion von Cholesterin und Triglyceriden<BR />* erhöhtes Bauchfett<BR />* Auftreten einer Hepatosteatose (Fettleber)<BR />* verminderte Fettverwertung im Körper<BR />* Anstieg der Harnsäure<BR />* Natrium- und damit Wassereinlagerungen mit entsprechendem Anstieg des Blutdrucks<BR /><BR />Es ist daher klar, dass Diäten, die den Verzicht auf Fette zugunsten von Kohlenhydraten (insbesondere Getreideprodukten) empfehlen, z. B. bei einer Fettleber oder einem Ungleichgewicht im Glukosestoffwechsel, nicht den erhofften Effekt bringen, da auch die aus den Kohlenhydraten gewonnene Glukose in Fett umgewandelt und im Fettgewebe abgelagert wird. Vor allem, wenn dies (leider absurderweise oft) geschieht, um einer Stoffwechselstörung entgegenzuwirken.<BR /><BR />3 TIPPS: SO SENKEN SIE DAS RISIKO<BR /><BR />Mit kleinen Tricks, die wir uns täglich zur Gewohnheit machen können, muss man auf Kohlenhydrate nicht verzichten, sondern kann den Blutzuckerspiegel günstig beeinflussen und das Risiko für Blutzucker-Spitzen sowie Insulinresistenz reduzieren: <BR /><BR /><BR />1: Trinken Sie vor dem Essen ein Glas Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig oder essen Sie einen Salat mit Olivenöl, Apfelessig und Salz: Apfelessig reduziert die Aufnahme von Zucker ins Blut um 30 Prozent und senkt den pH-Wert des Magens, indem er die Verdauung fördert.<BR /><BR /><BR />2: Machen Sie innerhalb von 90 Minuten nach einer Mahlzeit einen 10- bis 15-minütigen, zügigen Spaziergang: Er hat die gleiche Wirkung wie Apfelessig, senkt also den Blutzuckerspiegel. Achtung: Das gilt nur für den Spaziergang direkt nach der Mahlzeit.<BR /><BR /><BR />3: Gewöhnen Sie sich daran, vor den Kohlenhydraten zunächst eiweiß-, fett- und ballaststoffhaltige Lebensmittel zu essen, um die Aufnahme des Zuckers zu entschleunigen und zu verringern und dadurch den Blutzuckerspiegel günstig zu beeinflussen. Obst als Zwischenmahlzeit ist keine gute Idee, wenn, dann nur nach vorheriger Aufnahme von eiweiß- und fettreichen Nahrungsmitteln.<BR />