<b>Von Doris Ebner</b><BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/urlaub-im-kopf-einfach-mal-abschalten" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hand aufs Herz: Als ich Sie vergangene Woche dazu eingeladen habe, Ihren Kopf in den Urlaub zu schicken, haben Sie doch mindestens einen Moment gezweifelt, oder? </a><BR /><BR /><BR />Ein kleines Gedankenspiel soll eine reale Auszeit ersetzen können? Das klingt doch zu verrückt, um wahr zu sein! Stimmt – und doch wieder nicht! Denn zumindest für unser Gehirn macht es (fast) keinen Unterschied, ob wir etwas tatsächlich erleben oder ob wir das Erlebnis lediglich unserer mentalen Vorstellungskraft verdanken. <BR /><BR />Manchmal genügen wenige Sekunden. Mitten im Alltag, tief versunken in eine kräfteraubende Aufgabe, schweifen unsere Gedanken ab. Vor unserem inneren Auge erscheint eine Erinnerung: der letzte Ausflug in die Natur, ein schönes und inspirierendes Gespräch mit Freunden oder vielleicht sogar ein Erlebnis aus unbeschwerten Tagen in der Kindheit. <BR /><BR />Es war weder gewollt noch beabsichtigt, doch plötzlich regt sich etwas in uns. Unsere Mundwinkel gehen nach oben und für einen winzigen Augenblick macht sich ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit in uns breit. Und das, obwohl wir uns keinen Zentimeter vom Fleck bewegt haben. Dafür verantwortlich sind einzig und allein unsere Gedanken.<BR /><BR />Unser Gehirn besitzt eine ganz besondere Eigenschaft, die klingt wie ein Defizit, in Wirklichkeit aber eine Fülle an Möglichkeiten in sich birgt: Es kann den Unterschied zwischen der Realität und einem mentalen Konstrukt nicht erkennen. Alles, was wir erleben – sei es nun positiv oder negativ –, löst eine Reaktion in uns aus. <BR /><BR />Über eines oder mehrere unserer Sinnesorgane dringt ein Reiz zu uns vor, der in unserem Kopf innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde eingeordnet und einer Bewertung unterzogen wird. Was danach folgt, ist eine Kette von Abläufen, die nicht nur dafür sorgt, dass bestimmte Gefühle entstehen, sondern auch, dass sich die Struktur unseres Gehirns für immer verändert. <BR /><BR />So weit, so gut! Doch was, wenn ich Ihnen sage, dass nahezu exakt dasselbe passiert, wenn Sie sich besagten Reiz nur vorstellen? <h3> Grund zum Staunen</h3>Was klingt wie ein Märchen, konnte mittlerweile mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen werden. So wurden beispielsweise im Rahmen einer Studie zwei Gruppen von Probanden dazu angeleitet, über einen längeren Zeitraum eine gewisse Melodiefolge am Klavier immer wieder zu wiederholen. Während die eine Gruppe die Aufgabe physisch ausführte, übte die andere ausschließlich im Kopf. <BR /><BR />Das Ergebnis lässt aufhorchen: In den Gehirnen der Teilnehmer beider Gruppen konnten deutlich messbare Entwicklungen in denselben Arealen festgestellt werden. <BR /><BR />Dass das Visualisieren als eine der mächtigsten und wirkungsvollsten Techniken im Mentaltraining gilt, ist daher wenig verwunderlich. Wer seine ganz eigene Welt vor dem inneren Auge entstehen lässt und mit allen Sinnen ganz darin abtaucht, gibt sich nämlich keineswegs einer Selbsttäuschung hin. <BR /><BR />Vielmehr bedient er sich einer außergewöhnlichen Superkraft, die im Laufe der Zeit imstande ist, das Leben im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf zu stellen. Einmal mehr liegt es also an uns, unser Wunderwerk für uns zu nutzen, anstatt es gegen uns arbeiten zu lassen. <h3> Zur Person</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="1172901_image" /></div> <BR />Doris Ebner ist diplomierte Neuromentaltrainerin. Im Rahmen ihrer Ausbildung hat sie ihre Faszination für die Gehirnforschung und die Kraft der Gedanken entdeckt und erfahren, welche Möglichkeiten darin verborgen liegen. Ihre besondere Begeisterung gilt dem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, weshalb sie mit Leidenschaft ihr Wissen an andere Menschen weitergibt und sie auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützt. Zudem hat Doris Ebner Germanistik und Musik studiert und arbeitet als Redakteurin.