Eine auch teilweise Schließung scheint laut den Grünen bei näherer Betrachtung aus mehreren Gründen unverständlich.Das Sterzinger Krankenhaus sei erst kürzlich renoviert und erweitert worden, die neue Erste Hilfe sei gerade im Bau, die Neuro-Reha nagelneu eingerichtet. Zwölf Millionen Euro wurden investiert. 160 Arbeitsplätze im Bezirk seien nun zum Teil auch gefährdet.„Dabei würde bei Einschränkung der Leistungen in Sterzing das medizinische Angebot ja nur verlagert werden, sicher wieder mit neuen Kosten für das öffentliche Gesundheitssystem“, schreiben die Grünen. Sie zeigen sich skeptisch, „warum man gerade Nischenangebote, wie sie Sterzing in besonderer Sorgfalt auf- und ausgebaut hat, wegrationalisieren will“ und nennen die Endoprothetik und orthopädische Chirurgie im Allgemeinen, für die Patienten aus allen Landesteilen nach Sterzing kämen. Zudem mildere das Spital wesentlich die schwierige Vormerkungslage im Lande ab.„Besonders paradox aber erscheint das Vorhaben, die Geburtenabteilung zu schließen. Damit würde eine italienweit bekannte Vorzeigeeinrichtung mit 3500 Wassergeburten in den letzten 17 Jahren geschlossen, zumal die jährlich vorgeschriebenen 500 Geburten annähernd erreicht werden. Welch ein Verlust an Expertise und Exzellenz“, sind die Grünen überzeugt.Ihr Fazit: „Eine Gesundheitsreform, die nur mit Umlagerung arbeitet, rationalisiert vielleicht einige Arbeitsplätze weg und erreicht damit kurzfristig sehr bescheidene Sparvorgaben. Die breite Wertschöpfung aber, die einem Bezirk in monetärer Hinsicht und im Hinblick auf die Arbeitsplätze, vor allem aber aus Sicht der Grundversorgung und des Aufbaus an Wissen und Kompetenz verloren geht, wiegt ungleich schwerer“.