<b>Von Florian Mair</b><BR /><BR />Ob beim Beobachten seiner Seidenhühner im Garten, beim Imkern mit seiner Partnerin Beatrix oder beim Wandern in den Bergen – der 55-Jährige schöpft aus der Natur, der Bewegung und dem stillen Staunen neue Energie. <BR /><BR />Eines betont der Brixner Bildhauer Josef Rainer: „Meine Arbeit als Künstler ist gleichzeitig auch mein größtes und liebstes Hobby. Ideen zu entwickeln und umzusetzen ist einfach genial. Und wenn es dann auch noch jemandem gefällt – was will man mehr?“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1230285_image" /></div> <BR />Doch es gibt auch Momente, in denen der bekannte und auf dem Boden gebliebene Künstler bewusst abschaltet. Etwa, wenn er seinen Seidenhühnern im weitläufigen Garten zuschaut – nicht, weil er auf ein frisches Frühstücksei wartet, sondern weil ihn ihre Eigenheiten faszinieren. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1230288_image" /></div> <BR />„Jedes Huhn ist verschieden – so wie jeder Mensch verschieden ist“, lacht Rainer. „Jedes Huhn hat seinen eigenen Charakter.“ Mal scharren Rainers Seidenhühner eifrig im Gras, picken nach einem Käfer oder nach Körnern, mal sitzen sie verträumt in der Sonne oder gackern leise vor sich hin. <BR /><BR />Die Tiere, um die sich auch Rainers Partnerin Beatrix liebevoll kümmert, sind für den Künstler mehr als nur Federvieh – sie sind Teil seines Alltags geworden und manchmal, wie er schmunzelnd sagt, sogar seine besten Beobachtungsobjekte.<h3> Große Bienenfreunde</h3>Genauso wie die Bienen. Gemeinsam hat das Paar bei einem Imkerkurs bei Andreas Platzer das nötige Wissen erworben, um das Imkerhandwerk auszuüben. „Natürlich ernten wir gesunden Honig – aber nicht nur“, erzählt Josef Rainer. Denn: Im Frühling, wenn die Bienen bauen wie verrückt, entstehen Wabenskulpturen – wahre Kunstwerke der Natur, die Rainer nur staunend betrachtet. „Über diese Kunst habe ich keine Kontrolle“, betont er. „Ich muss die Bienen einfach machen lassen.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1230291_image" /></div> <BR />Und auch abseits von Atelier und Garten hat der Künstler seine Augen stets offen für das Besondere. Tiere beobachten – in freier Natur oder im Zoo – ist eine stille Leidenschaft. Ebenso das Wandern: „Heuer sind wir – meine Partnerin Trixi und ich – wieder mehr gewandert“, erzählt Josef Rainer. „Mit dem Alter bin ich in der Natur sowieso langsamer geworden – und dadurch beobachte ich viel mehr. In jungen Jahren ging alles viel zu schnell.“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-72006597_listbox" /><BR /><BR />Auch Kletterhallen und Klettergärten zählen zu den Zielen von Josef und Beatrix. „Alpines Klettern liegt uns allerdings nicht“, sagt der Brixner Künstler mit Schnalser Wurzeln. „Wir sind zwar oft in den Bergen unterwegs und steigen auch auf Gipfel – aber extremes Klettern, das ist nichts für uns.“ Und wer Josef und seine Trixi einmal in einem Kajak sieht, mag zunächst seinen Augen nicht trauen – dabei sind Ausflüge auf dem Wasser gar nicht so selten.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1230294_image" /></div> <BR />Und weil seine Partnerin beruflich immer wieder Reisen begleitet, ist Josef Rainer auch ein Reisender – sofern es die Zeit zulässt. „Mindestens einmal im Jahr bin ich bei einer Reise dabei, die von meiner Trixi begleitet wird“, sagt er. Kunst und Kultur kommen dann nicht zu kurz – denn Museen und Ausstellungen haben bei Josef und Beatrix einen festen Platz auf dem Reiseprogramm. In erster Linie natürlich bei Städtereisen. <h3> Krimidinner und Lesen</h3>Und was macht Josef Rainer, wenn er nicht gerade reist, wandert oder Tiere beobachtet? Dann darf es auch mal ein gemütlicher Abend sein – mit einem guten Krimi oder Sachbuch, mit einem Gesellschaftsspiel wie Memory oder Monopoly, am liebsten in geselliger Runde bei einem Glas Wein. Übrigens: Der „Graf von Montecristo“ ist nach wie vor Josef Rainers Lieblingsklassiker. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1230297_image" /></div> <BR /><BR /> Und auch Krimidinner haben es Josef und Beatrix angetan – da wird der Künstler zum Hobbydetektiv. Dabei wird natürlich auch genossen – Speis und Trank dürfen keinesfalls fehlen. <BR /><BR />Was unternimmt das Paar eigentlich in der kalten Jahreszeit? Da stehen Josef und Trixi mit den Skiern auf der Piste. Früher waren sie auch auf Langlaufloipen unterwegs. Für den Künstler bedeutet Freizeit allerdings nicht, ständig nur aktiv zu sein – ganz im Gegenteil: „Ich faulenze auch gern daheim, im Garten oder auf der Couch, und schaue fern. Auch das kommt vor.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1230300_image" /></div> <BR />Und manchmal, ganz selten, sagt Künstler Josef Rainer mit einem Lächeln: „Fehlt einfach die Zeit für Freizeit, die man sich aber nehmen soll.“ Doch man spürt: Wenn der Brixner abschaltet, dann mit Herz und Seele. Und das Schöne ist – ob im Atelier, beim Hühnerfüttern oder am Bienenstock – er bleibt immer ganz er selbst: neugierig, offen, kreativ. Und das macht ihn aus – als Künstler und Privatmensch. <BR /><BR /><embed id="dtext86-72006590_listbox" />