Hahn forderte die georgische Regierung auf, dies auch der eigenen Bevölkerung klar zu machen. Man sollte nicht die Visa-Freiheit riskieren, warnte der für die europäische Nachbarschaftspolitik zuständige EU-Kommissar.Der EU-Kommissar traf am Montag in Georgien ein, um am Dienstag im Beisein von Ministerpräsident Mamuka Bakhtadze die erste europäische Schule in Tiflis zu eröffnen.Es ist die erste europäische Schule außerhalb der EU. Zalkaliani dankte Hahn für diese Initiative, die ein weiterer Schritt sei, um Georgiens Annäherung an die EU sicherzustellen, wie er sagte.Hahn dämpfte zugleich die Erwartungen auf einen raschen EU-Beitritt der früheren Sowjetrepublik. „Wir müssen zuerst die Erweiterung um die Westbalkanstaaten abschließen“, sagte er. Zugleich warnte der EU-Kommissar vor Erwartungen, welche die EU nicht erfüllen könne.Europa müsse sich zuerst selbst konsolidieren, um eine globaler Akteur zu werden, sagte er. Er verwies diesbezüglich auf Forderungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.Es gebe aber genug Potenzial, um die Beziehungen zwischen der EU und Georgien weiter zu vertiefen, sagte Hahn.Er nannte als Beispiele den Handel und die Energiepolitik. Die weitere EU-Annäherung Georgiens steht auf der Tagesordnung eines hochrangigen Treffens zwischen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der georgischen Regierung im November in Brüssel.Seit 2016 verfügt Georgien über ein Assoziierungsabkommen und ein umfangreiches Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union.Nach Angaben von Zalkaliani sprachen er und der EU-Kommissar auch über die abtrünnigen georgischen Regionen Südossetien und Abchasien, die sich im Sommer 2008 mit russischer Hilfe weiter von Georgien lossagten. Dort würden Menschenrechte verletzt und der Bevölkerung der Zugang zu Bildung verwehrt, sagte der georgische Außenminister. Die EU spiele eine wichtige Rolle bei den Gesprächen mit Russland in Genf über den Konflikt.apa