Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) forderte die Regierung in Rom am Freitag erneut mit scharfen Worten zur Einhaltung der EU-Schuldenregeln auf. In anderen Ländern sieht die EU-Kommission ebenfalls Ungereimtheiten.„Die Europäische Union ist eine Wirtschafts- und eine Wertegemeinschaft, und die funktioniert, weil es gemeinsame Regeln gibt, an die sich alle halten müssen“, sagte Kurz am Rande des Asien-Europa-Gipfels in Brüssel.„Wenn man diese Regeln bricht (...), dann bedeutet das, dass Italien sich selbst gefährdet, aber natürlich auch darüber hinaus andere mit gefährdet. Wir sind als Europäische Union nicht gewillt, dieses Risiko, diese Schulden für Italien zu übernehmen.”Der EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici traf am Freitag den italienischen Außenminister, Enzo Moavero Milanesi, um über Italiens umstrittenen Budgetplan zu diskutieren. Dabei wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, einen „loyalen und konstruktiven Dialog” offen zu halten, verlautete es aus dem Außenministerium in Rom.Moscovici betonte, dass in Italien die Kluft zwischen Armen und Reichen seit den Krisenjahren zugenommen habe. Es sei daher wichtig, die Spirale der sozialen Ungerechtigkeit zu durchbrechen. „Die Euro-Zone kann nur dann überleben, wenn Wohlstand geteilt wird”, so Moscovici.apa/dpa