Ist der hydraulische Abgleich denn grundsätzlich sinnvoll, um angesichts der steigenden Preise so viel Heizungsenergie wie möglich zu sparen? Der Faktencheck liefert die Antwort auf diese Frage.<BR /><BR />Bei einem hydraulischen Abgleich ermittelt ein Fachbetrieb, wie viel Wärmeleistung es eigentlich braucht, um die einzelnen Wohnräume eines Hauses zu beheizen. Darauf basierend werden die nötige Wassermenge der Heizung und die optimale Vorlauftemperatur eingestellt.<BR />Außerdem werden die Pumpenleistung und die nötigen Widerstände im Heizkreislauf errechnet. <BR /><BR />Dadurch wird zum Beispiel sichergestellt, dass von der Umwälzpumpe zu den Heizkörpern und zurück immer genau die benötigte Wassermenge fließt. Denn fließt zu viel oder zu wenig Wasser, werden nicht alle Räume im Haus gleichmäßig warm. Die Folge: Kältere Heizkörper werden stärker aufgedreht. Das verursacht unnötige Kosten. Die Maßnahme wird von Heizungsfachbetrieben durchgeführt und dauert je nach Größe der Anlage mehrere Stunden, vielleicht auch mit einer Unterbrechung für die Berechnung über 2 Tage.<h3> Lässt sich der Abgleich an jeder Heizung machen?</h3>An fast allen wasserführenden Heizungssystemen – egal, ob mit Heizkörper, Wand- oder Fußbodenheizung. Ausgenommen sind ältere Systeme mit Heizkörpern ohne voreinstellbare Heizkörperventile. Diese müssten erst ausgetauscht werden.<BR /><BR />Experten empfehlen den Abgleich auch an jeder Heizungsanlage, die neu installiert wird. Aber auch an Bestandsanlagen ist der hydraulische Abgleich sinnvoll, hier kann er hohe Energieeinsparungen zur Folge haben – vor allem, wenn man sich einen teureren Heizungstausch aktuell nicht leisten kann. <BR /><BR />Und es gibt eine frohe Botschaft: Wenn ein paar Jahre nach dem hydraulischen Abgleich dann doch der Heizkessel getauscht wird, bleibt das Ergebnis erhalten. Denn beim Abgleich wird das gesamte System, das auf den Kessel folgt, dauerhaft feinjustiert. <BR /><BR />Anzeichen, dass die Heizung ineffizient arbeitet und einen hydraulischen Abgleich vertragen könnte, sind zum Beispiel: Die Räume werden nicht warm, manche Heizkörper bleiben bei gleicher Thermostateinstellung kühler als andere oder erwärmen sich später, oder man hört gluckernde Geräusche.<BR /><BR />Die Kosten variieren je nach Größe des Objektes bzw. der Heizungsanlage. Es gibt aber Förderungen vom Land für Bestandsgebäude (Baukonzession vor 2013). Die vorgesehenen Maßnahmen müssen eine Reduzierung der Durchflüsse und des Stromverbrauchs der Umwälzpumpen mit sich bringen. Dabei müssen die Richtlinien über Erfassung des Energieverbrauchs für Heizung, Kühlung und Warmwasser eingehalten werden. Die Beitragshöhe beläuft sich auf 50 Prozent der berechneten, zulässigen Kosten. Beiträge gibt es nicht nur für Private und Mehrfamilienhäuser, sondern auch für Unternehmen.<h3> Wie viel kann man sparen?</h3>Das hängt von Fall zu Fall ab: Der Energieverbrauch kann sich im Schnitt durch einen hydraulischen Abgleich um 5 bis zu 15 Prozent senken lassen. Bei größeren Anlagen wie bei Schulen oder Hotels kann manchmal aber auch mehr Einsparung möglich sein. Die Ersparnis hängt vom vorhandenen Energieträger und vom Zustand des Systems ab. Zudem kann durch die gute Einstellung der Pumpenleistung deren Stromverbrauch sinken.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="830990_image" /></div> <BR />Finanziell betrachtet, lohnt sich die Investition in einen hydraulischen Abgleich auf den ersten Blick nicht. Die Investitionskosten sind in den meistem Fällen höher, als man in einem Winter an Ersparnissen herausholen könnte.<BR /><BR />Aber die Heizkosten waren auch schon vor der Versorgungskrise hoch, und sie werden es für Gas- und Ölheizsysteme sehr wahrscheinlich auch bleiben. Insofern ist so ein hydraulischer Abgleich also eine Investition in die Zukunft. Denn die Kosten für den Abgleich werden sich je nach Heizungssystem in wenigen Jahren amortisieren.<BR /><BR /><BR />