Die in Rom und Moskau lebende Künstlerin Micol Assaël und der am High Voltage Department des Elektroenergeticevsky Institute in Moskau arbeitende Ingenieur Ivan Kuzhekin diskutieren am 1. April um 20 Uhr im Museion für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen über Gemeinsamkeiten und Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft, energetische und elektrische Spannungen sowie Schnittpunkte und Synergien zwischen Kunst und Technik. Grundlage der Gesprächsrunde ist die gemeinsame Arbeit von Assaël und Kuzhekin. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ein Werk namens „Fomuška“. Die Maschine speit auf geräuschvolle Weise Wasserdampf, in dem sich farbige Blitze entladen. Der Dampf und die darin enthaltenen Moleküle laden nicht nur die unmittelbare Umgebung, sondern auch die Körper der Besucher des Ausstellungsraumes elektrostatisch auf. Die Besucher werden mit ihren Sinnen mit einbezogen und erfahren die Energie auf körperlich spürbare Weise. „Fomuška“ ist die Verkleinerungsform von Fomà, dem Namen Thomas auf Russisch. Der Heilige Thomas ist der Prototyp des Zweifelnden, der bis zum Gegenbeweis am Zweifel festhält. Durch die Wahl des Titels weist die Künstlerin auf Gemeinsamkeiten zwischen Kunst und Wissenschaft hin: Beide gründen sich auf Zweifel, beide bedürfen ständiger Beweise und Bestätigungen um existieren zu können.„Fomuška“ ist noch bis zum 2. Mai im Museion ausgestellt.