Dazu gekommen ist am Freitag ein neuer Bewerber, die Liste des früheren FPÖ-Politikers Karl Schnell. Die Grünen und Peter Pilz trennten sich indes auch offiziell. Ob der Langzeit-Mandatar mit einer eigenen Liste antritt, bleibt offen.Klubobmann Albert Steinhauser teilte früh des Morgens mit, dass Pilz mit Montag aus dem Grünen Klub ausscheide. Beiden Seiten sei klar gewesen, dass die von Pilz überlegte Kandidatur mit einer eigenen Liste nicht aus dem grünen Parlamentsklub heraus organisiert werden könne. Immerhin will man den Bericht zum gerade ausgelaufenen Eurofighter-U-Ausschuss noch gemeinsam abwickeln.Pilz selbst versucht den Spannungsbogen hoch zu halten. Bis Ende kommender Woche soll feststehen, ob er eine eigene Liste aufstellt. Mehr als dass er sich ein Büro gesichert hat, wollte er bei einem eigens einberufenen Medientermin vor dem Parlament aber nicht kundtun. Dafür trudelte gleich eine Absage herein. Die von Pilz umgarnte Gabriela Moser, deren Wiedereinzug in den Nationalrat ziemlich wackelt, betonte, den Grünen treu zu bleiben und mit Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek in den Wahlkampf zu ziehen.Die grüne Zukunft ist ungewissAuch andere wie Karl Öllinger oder Harald Walser, die als Pilz-nahe gelten, werden nicht auf dessen Liste kandidieren. Damit bleiben nur noch wenige wie der bei den Grünen ebenfalls durchgefallene Kultursprecher Wolfgang Zinggl oder die in der SPÖ nicht mehr wohl gelittene Daniela Holzinger über, die als potenzielle Pilz-Unterstützer gelten.Keine Sorgen, selbst Unterstützungserklärungen sammeln zu müssen, hat Karl Schnell. Der langjährige FPÖ-Politiker, der seit einiger Zeit nach seinem Rauswurf bei den Freiheitlichen selbstständig unterwegs ist, hat zwei ebenfalls vormals freiheitliche Mandatare im Nationalrat sitzen. Die dritte dafür nötige Stimme liefert offenbar Christoph Hagen, zuletzt im Team Stronach tätig. Allzu rosig beurteilt offenbar auch Schnell selbst die Chancen seiner „Freien Partei Salzburg“ nicht: „Wir haben wenig Zeit und kein Geld.“Auch die Kleinen scharren in den StartlöchernKandidieren will auch der letzte Klubchef des Team Stronach Robert Lugar. Wie das gehen soll, ließ er am Donnerstagabend bei einem Runden Tisch des ORF offen. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schloss da aber nicht ganz aus, Lugar bei den Freiheitlichen zu integrieren. Der FPÖ hatte der Tiroler ja ebenso wie dem BZÖ schon angehört.Ebenfalls auf Stimmenfang gehen will Kabarettist Roland Düringer. Über die Reihung der Bundesliste seiner Partei „Meine Stimme G!LT“ soll dabei mittels Los entschieden werden, hieß es am Freitag. Aus mehr als 1.000 Bewerbern hätten sich 50 geeignete Kandidatinnen und Kandidaten dafür qualifiziert. Keine Kandidaten sondern Themenpartner sammeln weiter die NEOS. Am Freitag wurden der frühere Raiffeisen-Generalsekretär und ÖVP-Abgeordnete Ferdinand Maier sowie der Obmann der Wiener Lerntafel, Stefan Unterberger, präsentiert.Die Regierung beendete indes mit dem Beschluss des Wahltermins und der Bewerbung für die europäische Arzneimittelbehörde die Arbeit vor der Sommerpause. Erst im August will man wieder zusammentreten. Der Kanzler geht dabei frohgemut in den Sommer: „Die Trendwende ist mittlerweile da“, die Entwicklung gehe „in die richtige Richtung“, befand Christian Kern.apa