Am 23. Juli feiert die jung gebliebene Künstlerin ihren 80. Geburtstag.<BR /><BR />„Das Alter beginnt man irgendwann zu akzeptieren. Man spürt es aber“, meint Irma Hölzl. „Eine 8 vorne ist nur eine Zahl, aber sie macht nachdenklich.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-60522047_quote" /><BR /><BR />Seit einigen Jahren hat die Meraner Künstlerin nichts mehr Neues geschaffen. „Ich liebe große Skulpturen und Bilder. Das schaffe ich nicht mehr. Mir fehlt die Kunst, aber kleine Kunstwerke machen mir keinen Spaß.“<BR /><BR />Dass Irma Hölzl Künstlerin geworden ist, verdankt sie einem inneren Drang, den sie seit ihrer Jugend verspürt hat. Ihr vorgezeichneter Weg wäre in eine ganz andere Richtung gegangen. Am Feichterhof mit Gastwirtschaft und Gästezimmern in Gereuth bei Brixen geboren, hieß es früh zu Hause mitzuarbeiten.<BR /><BR />„Ich hatte immer den Wunsch zu lernen“, erinnert sie sich. Sie hätte auch gerne studiert. Irma Hölzl suchte jede Gelegenheit, um zu lernen. „Im Winter habe ich kochen, servieren und nähen gelernt“, erinnert sie sich. <BR /><BR />1967 heiratete sie Josef Hölzl. Das Paar lebte in Nals. Irma Hölzl begann Schaufenster zu dekorieren und gewann damit Preise. „Die Kreativität ist mir angeboren“, ist sich die 80-Jährige sicher. „Künstlerische Techniken kann man lernen. Kreativität kommt von innen.“<BR /><BR />1976 zog die Familie nach Meran und eröffnete das Meraner Weinhaus. „Auf einmal ist mir vorgekommen, dass ich mit Ton arbeiten möchte“, erinnert sie sich. Nach Kursen bei einer Lananer Töpferin belegte sie Kurse beim Bildhauer Guido Anton Muss. Er bestimmte ihren Werdegang als Künstlerin maßgeblich mit. Gleichzeitig nahm Irma Hölzl Malkurse bei Toni Hanny und Gotthard Bonell.<BR /><BR />„Danach habe ich getan, was ich wollte“, erinnert sich die Künstlerin. Die Ideen seien nur so aus ihr herausgesprudelt, wobei sie sich während der Arbeit auch immer wieder verändert hätten, erzählt Irma Hölzl. „Ich denke wenig, wenn ich künstlerisch arbeite. Es fließt aus mir heraus.“<BR /><Zwischentitel> <h3>Leidenschaft für Frauenfiguren</h3></Zwischentitel><BR /> Ihre bevorzugten Themen waren immer Menschen, vor allem Frauenfiguren. „Mit Männerfiguren habe ich mich schwer getan.“ Namen gab sie ihren Skulpturen nie. Das sollte der Betrachter tun. Manchmal verarbeitete sie auch Naturobjekte wie eine Weinrebe oder Kordeln zu Skulpturen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-60523283_gallery" /><BR /><BR /> In der Malerei arbeitet Irma Hölzl abstrakt. Die Schwerpunktfarbe ist auch auf ihren Bildern Weiß. <BR /><BR />25 Jahre lang schuf Irma Hölzl eine große Fülle an Werken. „Seit ich meine Kunst lebe, geht es mir auch gesundheitlich besser“, erzählt sie. Mit den ersten Verkäufen richtete sie sich eine Kunstkasse ein und freute sich über ihre finanzielle Unabhängigkeit. Sie hatte es immer als Erniedrigung empfunden, dass sie, obwohl sie gearbeitet hat, nie eigens Geld besaß. „Das war damals nicht üblich“, erinnert sich Irma Hölzl.<h3> Werkschauen in Italien, Spanien und Österreich</h3>Im Jahr 2000 fand ihre erste Ausstellung auf Schloss Schenna statt. Danach waren ihre Werke in Ausstellungen in Rom, Mailand, Salzburg und Madrid zu sehen, aber auch in Nobelhotels. Letzthin zeigte sie Werke in der Karthause in Schnals. Auch im Skulpturenpark von Nicolussi-Leck steht eine ihrer Skulpturen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="920980_image" /></div> <BR /><BR />2022 stellte sie in der Galleria am Gatschhof in Völs aus, derzeit sind zahlreiche Bronzeskulpturen im Garten des Hotels „Oberwirt“ in Marling zu sehen und in einem Familienhotel in Meransen. Irma Hölzls Skulpturen sind begehrte Sammelobjekte: Die Firma Würth und das Palliativzentrum in Köln haben beispielsweise einige ihrer Werke erstanden. <BR /><BR />Mit Stolz, Zufriedenheit, aber auch ein bißchen Wehmut, weil sie nichts mehr Neues schaffen kann, blickt Irma Hölzl zum 80. Geburtstag auf ihr umfangreiches, vielseitiges Lebenswerk zurück, das sie in einem Vierteljahrhundert geschaffen hat.