Vize-Ministerpräsident Luigi Di Maio meinte, er sehe kein Problem in einem steigendes Defizit im kommenden Jahr. Er erwarte, dass der Fehlbetrag durch wirtschaftsankurbelnde Maßnahmen der Regierung ab 2020 sinken werde. Di Maio sagte, ein Einheitssteuersatz, neue Regelungen für Pensionen und ein Grundeinkommen würden Teil des Haushalts.Wirtschaftsminister Giovanni Tria bestätigte, dass die Regierung im Koalitionsvertrag enthaltene Reformen wie eine Flat Tax, die Einführung eines Grundeinkommens und eine Änderung der Pensionsreform schrittweise in die Wege leiten werde. Die progressive Umsetzung dieser Reformen sei mit der Notwendigkeit zu verbinden, die öffentlichen Finanzen in Ordnung zu halten, sagte der Minister. Tria gilt in Europa als Garant für die Finanzdisziplin in Italien.Der parteiunabhängige Wirtschaftsminister muss sich gegen die Pläne der Lega stemmen, die dem Vernehmen nach zumindest die 2-Prozent-Defizitschwelle überschreiten will, um mehr öffentliche Investitionen zu tätigen. Tria urgiert, dass das Defizit 2019 nicht die Grenze von 1,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) überschreiten dürfe.Mit einem Defizit von 1,8 Prozent des BIP liegt Italien derzeit zwar klar unter der von Brüssel festgelegten Schwelle von 3 Prozent. Das Land muss aber mit einer Verschuldung von 132 Prozent des BIP schärfere Kriterien erfüllen, um auch die Schuldenquote wie vorgeschrieben zu senken. Wenn das Defizit nicht unter Kontrolle bleibt, riskiert Rom Sanktionen aus Brüssel und vor allem auch negative Reaktionen der Märkte.apa