Mit Matteo Renzis neuer Verfassungsreform wandern "über 20 Zuständigkeiten an den Staat zurück, Nationales Interesse und Überordnung des Staates erlauben dem Parlament Eingriff in regionale Zuständigkeiten. Für eine Autonomie und für Minderheiten ist dies ein gefährlicher Zentralismus", schreibt Peterlini am Samstag in einer Aussendung.Der Unterlandler Ex-Senator war bisher immer selbst einer der politischen Architekten des Bündnisses der SVP mit der Demokratischen Partei (PD), als Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter für Verfassungs- und Autonomierecht an der Universität in Bozen warnt er seit Wochen: Italiens zaghafte Reform in Richtung Föderalismus von 2001 werde rückgängig gemacht. Besonders gefährlich auch für Südtirols Autonomie bezeichnet Peterlini "die Wiedereinführung des Nationales Interesses und eine neue Überordnung des Staates gegenüber der regionalen Gesetzgebung (neuer Art.117, Abs. 4 der Verfassung), die es dem Parlament ermöglicht, im Interesse der wirtschaftlichen und politischen Einheit in die regionalen Zuständigkeiten einzugreifen", meint Peterlini.Zellers beleidigte Reaktion zeigt Mangel an ArgumentenUnverständlich ist für Peterlini, der offenbar die neue Verfassungsvorlage durchstudiert hat, dass SVP-Senator Karl Zeller für kritische Anmerkungen zur Reform nicht zugänglich ist: "Die gereizte und beleidigende Reaktion von Karl Zeller auf die Kritik ist ein Schwächebekenntnis und Mangel an Argumenten", schreibt Peterlini. Zeller habe in die "unterste Schublade persönlicher Angriffe greifen müssen, seine gereizte Reaktion beweise umso mehr, wie empfindlich ihn die höflich formulierte Kritik getroffen habe" meint Peterlini.Zeller verteidigte in der Samstagausgabe der "Dolomiten" die Zustimmung zur Verfassungsreform damit, dass andernfalls Südtirol mit anderen Regionen gleichgeschaltet worden wäre. Das sei – sagt Peterlini - "ein offener Angriff auf die Standfestigkeit der Südtirols Autonomie. Seit Jahren hat man behauptet, die Autonomie sei unumstößlich und international fest verankert, und plötzlich wäre sie – laut Begründung für die Zustimmung – mit einem Federstrich weg gewesen."Peterlini hält die Zustimmung der SVP im Senat für einen Fehler: Die Argumentation von Karl Zeller sei ein "Schwächebekenntnis, das den Gegnern der Autonomie Recht geben und die bisherige SVP-Politik Lügen strafen würde", schreibt Peterlini.stol