Es hätte eine entspannte Bergwanderung werden sollen, die ein Urlauberpaar aus Hagen in Nordrhein-Westfalen mit seiner eineinhalbjährigen Hündin Nala, einem Golden Retriever, in den Mittelberg im Vorarlberger Kleinwalsertal führte. Doch dann kam alles anders.<BR /><BR /> Plötzlich lief ein nicht angeleinter Hund einer entgegenkommenden Wandergruppe direkt auf die Hündin zu – und attackierte sie. Die verängstigte Nala riss sich los und versuchte zu fliehen. Trotz verzweifelter Rufe ihrer Halter konnte das Tier nicht mehr gestoppt werden. Auf seiner Flucht stürzte es etwa 40 Meter einen steilen, felsdurchsetzten Abhang hinab – direkt in eine Schlucht unterhalb des Widdersteins.<BR /><BR />Nalas Herrchen zögerte keine Sekunde. Er stieg über einen gefährlichen Umweg zu seinem schwer verletzten Tier ab – doch der Rückweg war unmöglich. In dem unwegsamen Gelände kam er mit der nicht mehr gehfähigen Hündin nicht weiter. Nun saßen Mensch und Tier gemeinsam in der Falle. Die alarmierte Bergrettung Mittelberg rückte mit fünf Mann aus – und forderte die Flugpolizei zur Taubergung an.<BR /><BR /> Was folgte, war eine spektakuläre Rettungsaktion in schwindelerregender Höhe. Mit chirurgischer Präzision manövrierte der Pilot den Hubschrauber in die enge Schlucht. Die Bergretter seilten sich zur Unglücksstelle ab und bargen zunächst die schwer verletzte Hündin, dann ihren Halter. <BR /><BR />In der Tierklinik dann die Diagnose: Nala hatte beim Sturz ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Beckenfraktur und einen Pneumothorax erlitten. Trotz der schweren Verletzungen bestehe Hoffnung, dass der Golden Retriever wieder vollständig genesen wird, hieß es. Vor der Hündin liegt nun ein langer Genesungsweg. <h3> Tierrettungen in Südtirol</h3>Auch in Südtirol sorgen Tiere in Bergnot immer wieder für Aufsehen. Etwa im vergangenen Mai. Bei Afing (Gemeinde Jenesien) war eine Kuh einen steilen, bewaldeten Hang hinabgestürzt. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, das Tier über den Hang zurückzuführen, entschieden sich die Retter schließlich für eine andere Lösung: Das Tier wurde mit dem Hubschrauber aus dem unwegsamen Gelände ausgeflogen. <BR /><BR />Ein Hund namens Oskar hielt hingegen im Vorjahr die Rettungskräfte in Bozen in Atem. Das Tier hatte sich am Kohlerer Berg von der Leine losgerissen, war von der Klausalm in Richtung Süden gerannt und geriet im felsigen Gelände oberhalb der steil abfallenden Porphyrwände von Seit in „Bergnot“. Zum Glück war sein Halsband mit GPS versehen – und er konnte geortet werden. <BR /><BR />Allerdings war es da schon dunkel. Oskar musste ausharren, eine ganze Nacht lang. Tags darauf seilten sich die Retter zum Hund ab und befreiten das Tier aus seiner misslichen Lage. Seine Leine hatte sich um einen Baum gewickelt. <BR /><BR />2022 musste die Bergrettung Lana ausrücken, um eine Ziegenherde, die sich in einer verschneiten Steilwand zwischen Gampenpass und Gantkofel verstiegen hatte, zu retten. Im selben Jahr hatten auch die Meraner Bergretter einen tierischen Einsatz. Ein Urlauberpaar war mit seinem Hund auf dem „Tausend Stufenweg“, einem Abschnitt des Meraner Höhenwegs, unterwegs, als der Hund aus ungeklärter Ursache rund 50 Meter abstürzte. <BR /><BR />Den verzweifelten Hundebesitzern blieb nichts anderes übrig, als Hilfe zu holen. Männer der Bergrettung Meran rückten aus, packten das verängstigte Tier in einen speziellen Bergesack und brachten ihn so wieder zu seinen Besitzern zurück. <BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Sie haben Fehler entdeckt? Geben Sie uns gerne Bescheid!</a>