<b>Von Petra Schwienbacher</b><BR /><BR />Zwei Drittel des Gesamtfutters für Kaninchen sollte aus blättrigem Frischfutter bestehen. Wer die Möglichkeit hat, seinen Kaninchen tagsüber Auslauf auf einer Wiese zu bieten, kann sie ihr Grünfutter selbst auswählen lassen. Alle anderen können das Sammeln in der Natur mit schönen Spaziergängen verbinden. Idealerweise werden Gräser und Wildkräuter in den Morgenstunden oder kurz vor der Abenddämmerung gesammelt, dann sind sie länger haltbar. <h3> Vorbereitung</h3>Bevor es aber ans tägliche Ernten in der Natur geht, sollte man seine Kaninchen langsam anfüttern. Sind die Nager nicht an Grünfutter gewöhnt, beginnt man mit einer Handvoll Grünzeug und steigert die Dosis von Tag zu Tag. Vertragen die Tiere das Grünfutter gut, muss man es nach rund einer Woche nicht mehr portionieren, sondern kann es beliebig zur freien Verfügung stellen.<BR /><BR />Weiters ist zu beachten, nicht einfach wahllos Futter auf fremden Wiesen zu sammeln, sondern vorab mit den Bauern oder Grundbesitzern zu sprechen, ob Gräser für die Kaninchen geerntet werden dürfen – eventuell an Bachufern, Böschungen oder verwachsenen Stellen, die vielleicht ohnehin nicht zur Gänze gemäht werden. Vermieden werden sollten Grünflächen an stark befahrenen Straßen (Abgase), Stellen, die mit Pestiziden und Co. behandelt wurden, Hundeauslaufflächen etc. <BR /><BR />Gemüsebauern haben zudem oft Salat- und Grünzeugreste. Diese Abfälle bekommt man fast immer gratis. Auch Gemüse, das nicht ideal für den Verkauf ist, bekommt man oft kostenlos oder zumindest günstig zu kaufen. <h3> Geeignete Futterpflanzen zum Sammeln</h3>Am Waldrand und auf Wiesen wachsen unzählige Gräser und Wiesenkräuter, die Kaninchenhalter ihren Tieren als Ergänzung zum Frischfutter anbieten können.<BR /><BR /> Vorab gilt es, sich zu informieren, welche Gräser und Kräuter man für seine Tiere sammeln darf, denn nicht alle sind unbedenklich, einige sogar giftig. Wer noch nicht viel Erfahrung beim Bestimmen von Futterpflanzen hat, kann jeden Tag eine unbekannte Pflanze fotografieren, pflücken und zu Hause in aller Ruhe bestimmen. So hat man bald ein eigenes kleines Lexikon. Auch im Internet gibt es zahlreiche Listen von Pflanzen, die unbedenklich an Nagetiere verfüttert werden können.<BR /><BR />Einige geeignete Futterpflanzen, die komplett (Blätter, Stängel, Blüten) auch für den Winter getrocknet werden können, sind:<BR /><BR />Löwenzahn;<BR />Brennnessel;<BR />Wegerich (Spitzwegerich, Mittel- und Breitwegerich);<BR />Dickblättrige Sternmiere;<BR />Gänseblümchen;<BR />Kletten-Labkraut;<BR />Brombeerstauden;<BR />Klee und Luzerne;<BR />Schafgarbe;<BR />Raps.<BR /><BR />Die gesammelten Pflanzen sollte man möglichst frisch anbieten. Wer nur alle zwei Tage Zeit zum Sammeln findet, kann die Ration für den zweiten Tag im Kühlschrank oder ausgebreitet im kühlen Keller aufbewahren, damit sie länger frisch bleibt. <BR /><BR />Eventuell kann man sie auch in einen Behälter mit Wasser stellen. <b>Wichtig:</b> Alles, was im Gehege nicht an einem Tag gefressen wird, muss in den Müll, damit das Grünzeug nicht verdirbt.